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Ortsnamen Schweiz - NEU - 2011 - Kopie - Dillum

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80<br />

Die anderen Bauern im Seeland waren offenbar besser dran. Sie<br />

durften ihren Vögten „magere Hennen“ abliefern!<br />

Jeder Forscher kann manchmal daneben langen. Aber wenn der<br />

Stumpfsinn zur Methode wird, hört der Spaß auf.<br />

Zu allem Unglück begründete Paul Zinsli auch noch das Bernische<br />

<strong>Ortsnamen</strong>buch. – So wurde eine Garantie geschaffen, daß die verqueren<br />

Namensdeutungen auch für die Zukunft festgeschrieben<br />

werden.<br />

In der Nachfolge dieser unsäglich platten etymologischen Spielereien<br />

bewegen sich auch die Arbeiten der letzten Jahrzehnte. – Diese<br />

mögen hoch wissenschaftlich daherkommen, sind aber ungenießbar<br />

und in vielen Einzelheiten empörend. – Die offizielle <strong>Ortsnamen</strong>-<br />

Forschung hat endgültig jeden Bezug zur Namens-Wirklichkeit verloren.<br />

Ein paar Beispiele genügen.<br />

1988 ist ein 450-seitiges Buch über die <strong>Ortsnamen</strong>-Landschaft des<br />

Entlebuchs von Erika Waser herausgegeben. – Der wissenschaftliche<br />

Aufwand ist gewaltig, das Ergebnis inakzeptabel.<br />

Auf zweieinhalb Seiten wird zum Beispiel der Orts- und Tal-Name<br />

Entlebuch analysiert. Als Schlußfolgerung ergibt sich für die Autorin:<br />

Der Name bedeute „zum Fluß Entle gehöriger Buchenwald“!<br />

Die alten Vesuvianer und Christen waren offenbar waschechte Romantiker,<br />

die ihre Landschaften säuberlich nach den vorkommenden<br />

Baum-Arten, also Tannen, Buchen, Eichen und Ulmen benannten. -<br />

Und vor allem schätzten sie lauschige Flußufer – wenn sie sich nicht<br />

gerade dem Ackerbau und der Viehzucht widmeten!<br />

Auch die Westschweiz verfügt heute über zwei neue, abenteuerliche<br />

<strong>Ortsnamen</strong>-Deutungen.<br />

1999 erschien von Charles Kraege und Gilbert Künzi ein mit Zeichnungen<br />

illustriertes Buch über die Rivières romandes.<br />

Daraus nur zwei Beispiele.<br />

Das Flüßchen Aubonne westlich von Lausanne wird richtig abgeleitet<br />

aus alba = weiß, silbern. – Wir aber erkennen dahinter ein Neapel-<br />

Wort.

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