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Ortsnamen Schweiz - NEU - 2011 - Kopie - Dillum

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Danach seien bei den <strong>Ortsnamen</strong> Schichten zu unterscheiden, wie in<br />

der Archäologie. Also gäbe es vorindogermanische, indogermanische,<br />

keltische, römische und alemannische Namensschichten. Und<br />

jede neue sprachliche Eroberung habe versucht, die älteren Namen<br />

zu tilgen.<br />

Zuletzt hätten die „Alamannen“ die romanischen <strong>Ortsnamen</strong> verdrängt.<br />

– Nur in der Westschweiz, wo die ehemaligen „Burgunder“<br />

gewesen seien, soll sich die ältere, die romanische Stufe erhalten<br />

haben.<br />

Die <strong>Ortsnamen</strong>-Doktrin nach Zinsli ist ein riesiger Unfug. – Zuerst<br />

sind die „Indogermanen“, „Burgunder“, „Alamannen“ und anderen<br />

antiken Sprachen und Völker ein professorales Hirngespinst.<br />

Dann ist diese Schichtenlehre vollständig von der erfundenen Geschichte<br />

geprägt. Also seien „vor über 2000 Jahren“ römische Legionen<br />

in die <strong>Schweiz</strong> eingedrungen, hätten das Land kolonisiert und<br />

die einheimischen „Kelten“ verdrängt.<br />

Vollends empörend ist die Behauptung, die „Alamannen“ hätten in<br />

unserem Land eine Art ethnische oder <strong>Ortsnamen</strong>-Säuberung betrieben,<br />

so daß nur noch wenige ältere Namen übrig geblieben seien.<br />

Diese Anschauung ist von der jüngsten Vergangenheit geprägt. Man<br />

erinnert sich, wie die Sowjets 1945 das nördliche Ostpreußen annektierten,<br />

die deutsche Bevölkerung vertrieben und die alten <strong>Ortsnamen</strong><br />

durch neue ersetzt haben: Aus Königsberg wurde Kaliningrad,<br />

aus Tilsit Sowjetsk und aus Insterburg Tschernjachowsk.<br />

Solche politischen Ausschreitungen einer unbekannten Vergangenheit<br />

anhängen zu wollen, wie das die universitäre Etymologie tut, ist<br />

doch allerhand!<br />

In den Einzelheiten bleibt Paul Zinsli ein konventioneller <strong>Ortsnamen</strong>-<br />

Forscher, der mit den meisten seiner Deutungen sogar barocke<br />

Phantastereien übertrifft.<br />

In einer Abhandlung über die <strong>Ortsnamen</strong> des Amtes Erlach analysiert<br />

Zinsli zum Beispiel FINSTERHENNEN. – Nein, FINSTER heiße<br />

nicht dunkel, sondern bedeute feist, also fettig!<br />

Der Ortsname sei nach jenem Gelehrten auf einen Hof zurückzuführen,<br />

der gezwungen wurde, seinem Grundherrn „feiste Hennen“ abzuliefern!

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