16.06.2013 Views

Cop. quaderni cultura timavese - Taic in Vriaul

Cop. quaderni cultura timavese - Taic in Vriaul

Cop. quaderni cultura timavese - Taic in Vriaul

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

HELMUTH SCHWAP<br />

Ebenfalls 1450 wurde im Haus des Johannes de Situmis <strong>in</strong> Thomao e<strong>in</strong> Inventar<br />

aufgenommen, das folgende Gegenstände enthielt:<br />

1 alter Kessel, Volumen 1 Eimer, 1 Armbrust mit Futteral, 7 Pfeile, 2 Fäßchen, 2<br />

Bänke, 1 Pflugschar, 4 Metalltöpfe, <strong>in</strong>nen verz<strong>in</strong>nt, 1 Lanze kurz, 1 Spieß, 3Sägen, 2<br />

Tischtücher, 1 Hemd aschenfarbig, 1 Waage, 1 Mütze, 13 große und kle<strong>in</strong>e Teller, 2<br />

Säcke, 1 Blasebalg für Feuer, 1 Schleifste<strong>in</strong>gestell mit 2 Schleifste<strong>in</strong>en, 1blaue Mütze<br />

mit Fuchsfell verbrämt, 1 Dreibe<strong>in</strong> für Kessel, 1 strasil, 1aspil (Werkzeuge aus Metall),<br />

1 Hundskette, Pferdestricke und Andere, 1 Mantel, 7 Holzhacken, 1 Pflanzwerkzeug,<br />

4 Handbohrer, 2 Kummet, 1 Sessel, 1 Jagdspieß, 1 Riegel, 1 Ofenschirm, 1 Sense, 1<br />

Axt, 1 Paar Fischnetze, 2 Armbrüste aus Holz, 1 Eßtisch, 1 Sichel. Also nicht viel<br />

mehr, als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bäuerlichen Haushalt,der weitgehend auf Selbstversorgung<br />

ausgerichtet war, gebraucht wurde.<br />

Den Savorgnan g<strong>in</strong>g es besser, denn auch unter den neuen Herren wurden ihre<br />

Lehen erneuert. Die Söhne des <strong>in</strong>zwischen verstorbenen Tristano, Urbano, Gibell<strong>in</strong>o,<br />

Pagano und Ettore wurden jeweils 1450 vom Luogotenente della Patria del Friuli<br />

Fant<strong>in</strong>o Viario, 1457 von Paolo Bernardo und 1464 von Nicolo Marcello <strong>in</strong> ihre Güter<br />

<strong>in</strong> Timau re<strong>in</strong>vestiert. Weniger gut erg<strong>in</strong>g es den Görzern.<br />

Santon<strong>in</strong>o hat zwar noch 1485 Leonhard von Görz <strong>in</strong> Ostttirol getroffen, aber mit<br />

se<strong>in</strong>em Tod 1500 starb das Geschlecht der Görzer aus, ihre Ländereien fielen an die<br />

Habsburger.<br />

E<strong>in</strong>e neue Zeit brach an, auch <strong>in</strong> Tischlwang; der Bergbau brachte neue Menschen<br />

<strong>in</strong>s Tal. Santon<strong>in</strong>o spricht 1485 von e<strong>in</strong>er neuen Silberm<strong>in</strong>e , <strong>in</strong> der der Knappe zum<br />

ersten Male den Blasbalg ansetzte, um das Silber aus dem erzhältigen Geste<strong>in</strong><br />

herauszubr<strong>in</strong>gen. Da er Ende September reiste, dürfte es sich bei der von ihm<br />

erwähnten neuen M<strong>in</strong>e um e<strong>in</strong> Ergebnis des im Juli gleichen Jahres stattgefundenen<br />

Verkaufs aller Bergrechte <strong>in</strong> Primose (Pramos), Centimonie (Tsch<strong>in</strong>temunt), Pal parvus<br />

und Pal magnus de Tamau von Johannes Planesius an Antonio di San Daniele aus<br />

Ud<strong>in</strong>e; er selbst hatte sie von Nicolaus Marango aus Paluzza erworben. Bei der<br />

erwähnten Technik dürfte es sich um das im 15. Jahrhundert <strong>in</strong> Nürnberg entwickelte<br />

Seigerungsverfahren handeln, bei dem das zerkle<strong>in</strong>erte Erz mit Kupfer geschmolzen<br />

wurde. So entstanden „Kupferste<strong>in</strong>e“ mit hohem Edelmetallgehalt, die dann geröstet,<br />

mit Blei versetzt und im sogenannten Abtreibprozess das „Blicksilber“ mit e<strong>in</strong>em hohen<br />

Ausbeutegrad ergaben.<br />

1489 steigt e<strong>in</strong>e „Investorengruppe“ <strong>in</strong> das Geschäft e<strong>in</strong>: Magister Valerius de<br />

Filit<strong>in</strong>is, Arzt; Francicus de Otacho, canonicus Aquilegensis und zwei Adelige, Pedro<br />

de Strasoldo und Barnabanus de Prampergo. Weitere Gesellschafter s<strong>in</strong>d Vertreter<br />

der Bergwerksgesellschaft und die Ud<strong>in</strong>eser Bürger Candidus de Candidis, Joannes<br />

de Belgrado Jacobus de Cavalchantibus und der Notar Bartholomeus, genannt<br />

Mast<strong>in</strong>us. Zur Silbergew<strong>in</strong>nung wird der Schmelzer und Gießer Mag. Joannes de<br />

Tolmiz aufgenommen.<br />

1490 eröffnen die Obgenannten und Paolo orefice mit Zustimmung der<br />

Gesellschafter der Gesellschaft Monte Primose und des Vicevicario omnium<br />

30<br />

Quaderni di <strong>cultura</strong> <strong>timavese</strong>

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!