Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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5 Diskussion<br />
Allerdings konnten GRAM et al. (1990) beim Verderb von untersuchtem Nilbarsch<br />
(Lates niloticus) Aeromonas spp. bei Lagerungstemperaturen von 20-30°C<br />
identifizieren. Auch stellten GOBAT und JEMMI (1993) in 14,3 % von heiß-, in 10,9 %<br />
von kaltgeräucherten Fischerzeugnissen sowie in 10,5 % Graved-Lachs-Proben<br />
hohe Keimzahlen von Aeromonas spp. fest, wovon A. hydrophila die häufigste<br />
Spezies ausmachte.<br />
In den eigenen Untersuchungen wurde ferner auf koagulasepositive Staphylokokken<br />
untersucht, wobei nur in einzelnen Fällen S. aureus nachgewiesen werden konnte.<br />
Im Rahmen dieser Untersuchungen konnte lediglich in einem frisch geschlachteten<br />
Fisch von insgesamt 18 frisch geschlachteten Fischproben sowie in einem<br />
geräucherten Forellenfilet nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum von insgesamt<br />
103 untersuchten geräucherten Fischerzeugnissen S. aureus qualitativ<br />
nachgewiesen werden.<br />
Auch die Ergebnisse der Studien von HUSS u. GRAM (2003) ergaben, dass die<br />
Vermehrung von S. aureus in Anwesenheit anderer Keime gehemmt wird und daher<br />
die zur Enterotoxinbildung erforderliche minimale Keimzahl von 10 5 – 10 6 nur selten<br />
erreicht wird. Hohe Keimzahlen sowie die Bildung von Enterotoxinen sind laut diesen<br />
Autoren nur in gekochten Produkten (Reduzierung der Begleitflora) möglich, wenn<br />
eine Rekontamination durch das Personal, beispielsweise beim „Pulen“ gekochter<br />
Krabben, stattgefunden hat.<br />
Auch GILBERT (1974), HIMMELBLOOM (2002) sowie WEBER (1996) bestätigen,<br />
dass eine Kontamination mit S. aureus in geräucherten Fischererzeugnissen nur im<br />
Zusammenhang mit mangelhafter Personalhygiene bei der Verarbeitung<br />
(Handfiletierung, Entgräten, Verpacken) befürchtet werden muss.<br />
Es erscheint daher vertretbar, die Untersuchung von Fischerzeugnissen auf<br />
Staphylokokken nur in Verdachtsfällen (z.B. bei Lebensmittelbedingten<br />
Krankheitsausbrüchen) vorzunehmen und nicht in Routineuntersuchungen zu<br />
integrieren.<br />
Die Untersuchungen auf Listeria monocytogenes ergaben, dass diese Spezies<br />
sowohl bei der Verarbeitung von Fischerzeugnissen als auch in der Umgebung der<br />
untersuchten Aquakulturbetriebe eine wichtige Rolle spielt.<br />
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