Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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2 Literaturübersicht<br />
Bei der Weiterverarbeitung der geräucherten Fische schaffen die Manipulation beim<br />
Filetieren und das Ablösen der Haut die Voraussetzung für eine zusätzliche<br />
Kontamination. Fischereierzeugnisse haben während der Bearbeitung kontinuierlich<br />
Kontakt zu Arbeitsflächen, was die Gefahr von Kreuzkontaminationen erhöht. In<br />
diesem Zusammenhang spielen die Umgebungstemperatur beim Filetieren und die<br />
Personalhygiene eine entscheidende Rolle.<br />
Weitere Kontaminationsquellen, die im Verlauf der Verarbeitung, des Verpackens<br />
und der Lagerung eine Rolle spielen können, werden als tertiäre Kontamination<br />
bezeichnet (FEHLHABER 2007).<br />
Als Ursache kommen Kreuzkontaminationen zwischen Fischen und Gerätschaften<br />
sowie Verpackungsmaterialien in Frage. Schließlich wirken sich auch lange<br />
Verweilzeiten bis zur Verpackung der Filets sowie eine verzögerte Kühlung der<br />
verpackten Endprodukte nachteilig auf den Hygienestatus aus (SABROWSKI 2000).<br />
2.4.4 Mikrobiologische Beschaffenheit von Fischereizeugnissen nach der<br />
Räucherung<br />
Die Heißräucherung von Fischprodukten wird seit Jahrtausenden als bekanntes<br />
Konservierungsverfahren praktiziert und bewirkt eine Keimreduzierung der<br />
Oberflächenflora durch die einerseits bakteriostatischen, bakteriziden und fungiziden<br />
Wirkungen der Rauchbestandteile sowie andererseits durch die Senkung der<br />
Wasseraktivität (aw – Wert) des Räucherguts.<br />
Da die chemischen Inhaltsstoffe des Rauches insbesondere bei Produkten mit<br />
koaguliertem Eiweiß nur langsam von der Oberfläche in die tieferen Schichten des<br />
Räucherguts eindringen und auf die heterogene Oberflächenflora unterschiedlich<br />
wirken, kann durch das Räuchern keine vollständige Keimfreiheit erzielt werden. Es<br />
dient primär der Oberflächenkonservierung (MÜLLER u. WEBER 1996).<br />
Da infolgedessen geräucherte Forellen zu den nicht ausreichend hitzebehandelten<br />
Produkten zählen, geht von ihnen aufgrund ihrer Verderbsanfälligkeit ein mittleres<br />
Risiko aus (ARBEITSGRUPPE FISCHHYGIENE 2007 und MANTHEY-KARL 2007).<br />
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