Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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5 Diskussion<br />
Überprüfung des Reinigungs- und Desinfektionserfolges laut dieser Autoren nicht<br />
möglich (BASLER 2002).<br />
MURMANN und v. d. HEYDE (1994) sowie LOUWERS und KLEIN (1994) weisen<br />
darauf hin, dass die Technik der Tupferprobenentnahme nach Möglichkeit zu<br />
standardisieren ist, da die genaue Einhaltung der Probenahmefläche, die Intensität,<br />
die Dauer und der Druck, mit der die beprobte Fläche abgestrichen wird, der Tupfer<br />
selbst, die Feuchtigkeit des Tupfers sowie die Art der Tupferführung einen<br />
ausschlaggebenden Einfluss auf die Richtigkeit und Reproduzierbarkeit des<br />
mikrobiologischen Ergebnisses aufweisen.<br />
Bei Proben von rauhen Oberflächen sind ferner Ungenauigkeiten nicht<br />
auszuschließen, da die Watteträgerköpfe aufgrund der Manipulation an der<br />
Probenahmestelle über eine längere Zeit ausfasern.<br />
Obwohl nach LOUWERS und KLEIN (1994) sowie KLEINER (2000) die<br />
Tupferprobenahme zu den bedeutsamsten Probenahmetechniken für die<br />
Überwachung der erfolgten Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen an<br />
Einrichtungs- und Bedarfsgegenständen zählt, werden Tupferproben von Betrieben<br />
aufgrund des hohen Zeitaufwandes, der zur Vorbereitung der Probenahme nötig ist,<br />
der relativ aufwendigen Probenahme selbst, die häufig vom Betriebspersonal kritisch<br />
beobachtet wird und der anschließend nötigen Aufarbeitung der Tupfer im Labor nur<br />
selten eingesetzt. Hinzu kommt eine große Unsicherheit bezüglich der korrekten<br />
Ausführung der Technik und die anschließende Auswertung und Berechnung des<br />
Keimgehaltes.<br />
Somit vertreten die oben genannten Autoren die Meinung, dass sich das Nass-<br />
Trockentupfer-Verfahren wegen des großen Arbeitsaufwandes nicht als<br />
Routinemethode eignet, sondern vielmehr als Referenzverfahren dienen sollte, um<br />
die anderen Techniken einzuschätzen und zu bewerten.<br />
Jedoch weisen Tupferverfahren grundsätzlich eine hohe Richtigkeit bezüglich der<br />
Wiederfindungsrate und Genauigkeit der Keimzahl auf Oberflächen auf, da Keime<br />
von der Oberfläche abgetragen werden. Verdünnungsreihen, die bei der<br />
quantitativen Tupferprobenahme erstellt werden, ermöglichen zudem den Nachweis<br />
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