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Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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2 Literaturübersicht<br />

Des Weiteren ermittelte ABO-ELNAGA (1975) Keimzahlen für coliforme Keime auf<br />

der Haut von 0 KbE/cm² bis 6x10 4 KbE/cm², 0 KbE/g bis 1,1x10 6 KbE/g im<br />

Kiemengewebe und 0 KbE/g bis 1,1x10 7 KbE/g im Darm.<br />

Darüber hinaus zeigten Zuchtfische im Gastrointestinaltrakt regelmäßig die höchsten<br />

Werte an Gesamtkeimzahl und coliformen Bakterien. So konnten zudem im Magen-<br />

Darm-Trakt gezüchteter Regenbogenforellen hohe Keimzahlen an psychrophilen<br />

Bacillus spp. und coryneformen Bakterien nachgewiesen werden (SIPOS 2002).<br />

Weitere Studien ergaben eine wesentlich höhere Gesamtkeimzahl im<br />

Gastrointestinaltrakt von Fischen als im umgebenden Wasser, was darauf schließen<br />

ließe, dass Mikroorganismen den Darmtrakt der Fische als eine ökologische Nische<br />

nutzten. Einige Wissenschaftler vertraten jedoch die Meinung, dass die Mikroflora<br />

des Darmtrakts die Umgebung und den Nahrungsinhalt wiederspiegelt (HUSS 1995).<br />

Fische und deren Erzeugnisse stellen aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung<br />

einen geeigneten Nährboden für Mikroorganismen dar, weswegen sie als leicht<br />

verderbliche Lebensmittel einzustufen sind.<br />

Fischfleisch weist im Vergleich zur Muskulatur von Säugetieren einen hohen Wasser-<br />

und Proteingehalt mit geringem Anteil an locker strukturiertem Bindegewebe auf, das<br />

das Eindringen von Mikroorganismen ins Gewebe begünstigt. Außerdem enthält dies<br />

einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, die für die menschliche Ernährung<br />

essenzielle Omega-3-Fettsäuren. Diese weisen eine geringe Stabilität auf, woraus<br />

eine schnellere Oxidation der Fette als beim Säugetier resultiert. Ferner besteht das<br />

Fischfleisch aus freien niedermolekularen Stickstoffverbindungen, wie freie<br />

Aminosäuren, Peptide, Kreatin und Nukleotide, die in höherer Konzentration<br />

vorliegen und leicht abbaubar sind, das zu charakteristischen Zersetzungsprodukten<br />

führt (KIETZMANN et al. 1967, FEHLHABER 2007 und SMULDERS 2007).<br />

Durch das Eintreten des Todes frisch geschlachteter Fische bricht das natürliche<br />

Abwehrsystem, das beim lebenden Fisch das Einwandern von Bakterien in die<br />

Muskulatur verhindert, zusammen, so dass ein Eindringen über die<br />

Schuppentaschen sowie das Entlangwandern an den Muskelfasern ermöglicht wird<br />

und anschließend eine Vermehrung im Muskelfleisch stattfinden kann.<br />

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