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Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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2 Literaturübersicht<br />

Da nach HUSS (1995) jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Mikroorganismen die<br />

Hautbarriere überwindet und in das Muskelfleisch gelangt und das mikrobielle<br />

Wachstum hauptsächlich auf der Fischoberfläche stattfindet, wird als Ursache für<br />

den mikrobiellen Verderb das Diffundieren der bakteriellen Enzyme in das<br />

Muskelfleisch angesehen.<br />

Ferner verändert sich die Zusammensetzung der Mikroflora frischgeschlachteter<br />

Fische während ihrer Lagerung.<br />

Unter aeroben, eisgekühlten Bedingungen dominieren nach etwa 1-2 Wochen<br />

Pseudomonas spp. sowie Shewanella putrefaciens, da sie als psychrotrophe Arten<br />

trotz kühler Temperaturen eine kurze Generationszeit aufweisen (HUSS 1995). Bei<br />

Keimzahlen von 10 7 KbE/g treten Geruchsabweichungen auf und ab 10 8 KbE/g<br />

verursachen sie das Schleimigwerden von Fischprodukten. Jedoch benötigen sie für<br />

ihr Wachstum einen hohen aw-Wert von mindestens 0,97 (LAGRANGE 2002,<br />

MÜLLER u. WEBER 1996, SIPOS 2002).<br />

Bei einer Umgebungstemperatur von 25°C dominieren nach HUSS (1995) beim<br />

Verderb mesophile Mikroorganismen aus der Familie der Vibrionaceae und auch<br />

Enterobacteriaceae, wenn der Fisch aus verschmutzten Gewässern stammt.<br />

Im Rahmen von Lagerungsversuchen nach GRAM et al. (1990) wurden<br />

Aeromonas spp. als Hauptverderbniserreger von bei Umgebungstemperaturen<br />

gelagerten Nilbarschen nachgewiesen. Sie wiesen hämolytische Aktivität mit<br />

Vergrünungszonen auf Blutagar auf und erzeugten nach 4-tägiger Anreicherung in<br />

steriler Fischbouillon fischig - faulige und schweflige Geruchsabweichungen.<br />

Die Verderbnisflora von auf Eis gelagerten Nilbarsche bestand nach 4 Wochen<br />

hauptsächlich aus Pseudomonas spp., die ebenfalls nach Anreicherung in steriler<br />

Fischbouillon fischig - faulige Geruchsabweichungen verursachten.<br />

Nicht alle Bakterienarten, die sich auf dem verderbenden Fisch vermehren, tragen<br />

zur Entstehung des klassischen Geruchs und Geschmacks verdorbenen Fisches bei.<br />

So unterscheidet HUSS (1995) zwischen einer Verderbnisflora, die allgemein das<br />

Vorhandsein von Bakterien auf dem Fisch bezeichnet sowie die spezifischen<br />

Verderbniserreger, die für den Verderb verantwortlich sind. Letztere können nur<br />

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