Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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2 Literaturübersicht<br />
Hinsichtlich der spezifischen Verderbsflora von Räucherfisch finden sich in der<br />
Literatur unterschiedliche Auffassungen.<br />
Während HUSS u. LARSEN (1980) dieselben Mikroorganismen wie beim Frischfisch,<br />
insbesondere Pseudomonas spp., für den mikrobiellen Verderb verantwortlich<br />
machen, führen nach HOBBS u. HODGKISS (1982) grampositive Keime aufgrund<br />
einer höheren Hitzeresistenz zum Verderb.<br />
Nach MÜLLER u. WEBER (1996) und BAUMGART (2006) verursachen vorwiegend<br />
proteolytische Mikroorganismen wie Pseudomonaden und Proteusarten sowie<br />
Enterobacteriaceen, Milchsäurebakterien, Sporenbildner, Hefen und Schimmelpilze<br />
den mikrobiologischen Verderb von Räucherfisch.<br />
Psychrothrophe gramnegative Bakterien (Aeromonas spp., Pseudomonas spp.)<br />
verursachen häufig beim Räucherfisch eine Feuchtfäulnis. Hierbei wird die<br />
Muskulatur feucht schmierig und erhält einen stechend - fischigen Geruch. Bei der<br />
Trockenfäulnis, die vorwiegend durch nicht abgetötete mesophile Keime, wie<br />
Mikrokokken, aeroben Sporenbildnern sowie Hefen verursacht wird, erscheint die<br />
Oberfläche der Fische stumpf, die Muskulatur nimmt brüchigen Charakter an und es<br />
entstehen muffig – faulige Geruchsabweichungen.<br />
Das Verpacken von unzureichend abgekühlter Ware bei zu geringer Luftzufuhr kann<br />
Schimmelbildung begünstigen (SABROWSKI 2000).<br />
Untersuchungen von 116 heißgeräucherten Fischerzeugnissen erbrachten aerobe<br />
Gesamtkeimzahlen von unter 10² bis über 10 8 KbE/g. Bei geräucherten Forellenfilets<br />
(10 von 11 Proben), Makrelen (21 von 41 Proben) sowie schwarzem Heilbutt (6 von<br />
10 Proben) lagen hohe Keimgehalte von über 10 6 KbE/g vor. Enterobacteriaceae<br />
waren in 6 geräucherten Forellenfilets mit Keimgehalten von über 10 6 KbE/g<br />
vertreten (KLEICKMANN und SCHELLHAAS 1979).<br />
Das Vakuumverpacken geräucherter Fischprodukte hat in den letzten Jahren auch in<br />
den kleinen Betrieben zunehmend an Bedeutung gewonnen. So verhindert dies das<br />
Wachstum aerober Bakterien und die Schimmelbildung. Dagegen können sich<br />
anaerobe, fakultativ anaerobe, mikroaerophile Verderbniserreger und Sporenbildner<br />
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