Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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2 Literaturübersicht<br />
eine sekundäre Kontamination während der Verarbeitung des Fischprodukts durch<br />
die im Gastrointestinaltrakt vorkommenden Keime ist beschrieben.<br />
Das Krankheitsbild reicht von leichten bis schweren systemischen Erkrankungen<br />
sowie Entzündungen der Darmschleimhaut, Fieber und Brechdurchfällen<br />
(PORTOFÈE 2000, SIPOS 2002).<br />
In letzter Zeit wurde auch auf das Vorkommen von Yersinia enterocolitica bei<br />
Süßwasserfischen sowie daraus hergestellten Produkten hingewiesen. Dieser Keim<br />
verdient deshalb eine gewisse Beachtung, weil er sich noch bei Temperaturen um<br />
4°C vermehren kann (FEHLHABER 2007).<br />
Pseudomonaden gelten als typische Wasserkeime und machen den größten Teil<br />
der Primärflora von Fischen aus. Auch beim bakteriellen Verderb bilden sie die<br />
Hauptverderbnisflora (ANONYM 2005, SIPOS 2002). Die Reinigung und<br />
Desinfektion soll gerade diese Bakteriengruppe vermindern (MANTHEY-KARL<br />
2008).<br />
In der Gruppe der Pseudomonaden sind bedeutende Verderbniserreger aber auch<br />
krankmachende Arten enthalten.<br />
Ps. aeruginosa ist seit langem als Erreger nosokomialer Infektionen bekannt, die<br />
häufig septisch verlaufen. Als weitere Angehörige der Gattung Pseudomonas, denen<br />
lebensmittelhygienische Bedeutung beigemessen wird, sind P. maltophilia,<br />
P. fluorescens, P. putida und P. stutzeri hervorzuheben (FEHLHABER 2007).<br />
Ps. aeruginosa ist in der Lage, sich im feuchten Milieu, das nur Spuren von<br />
Nährsubstraten enthält, zu vermehren und ist äußerst resistent gegen<br />
Umwelteinflüsse.<br />
Auch Aeromonaden sind ubiquitär in Gewässern zu finden und können im<br />
Süßwasser in relativ hohen Konzentrationen vorkommen (HUSS 1995). Als pathogen<br />
gelten für den Menschen A. hydrophila, A. sobria und A. caviae, die bei<br />
Risikogruppen (Kinder, Ältere, Immunsupprimierte) Infekte verursachen können.<br />
Entscheidend für die Pathogenität ist ihre Fähigkeit zur Adhäsion und die Bildung von<br />
Enterotoxinen (SIPOS 2002). Die Infektion verläuft als Enteritis mit bis zu 2 Wochen<br />
anhaltenden, teils wässrigen, teils schleimig-blutigen Durchfällen, Fieber, Erbrechen.<br />
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