Untitled - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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2 Literaturübersicht<br />
2.4.5 Mikrobiologische Beschaffenheit der Arbeitsoberflächen in der<br />
Fischverarbeitung<br />
Einer der Grundsätze der allgemeinen Hygiene ist die regelmäßige Anwendung<br />
effektiver Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen auf Oberflächen, die mit den<br />
Lebensmitteln in Berührung kommen, um eine Kontamination der Produkte zu<br />
verhindern (MÜLLER u. WEBER 1996).<br />
So sollten die Oberflächen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, aus<br />
geeignetem Material, wie beispielsweise rostfreiem Stahl, bestehen, leicht zu<br />
reinigen und zu desinfizieren sein sowie keine versteckten Ecken, Kanten, Rillen,<br />
Risse u.a. aufweisen, da diese schlecht zu reinigen und zu desinfizieren sind und<br />
somit die Akkumulation von Biofilmen und deren Bakterien ermöglichen.<br />
Gleichwohl sind sowohl pathogene Keime als auch Verderbserreger teilweise in der<br />
Lage, nach erfolgter Reinigung und Desinfektion auf Oberflächen haften und<br />
weiterhin lebensfähig zu bleiben.<br />
Einigen Untersuchungen zufolge weisen Pseudomonaden und Hefen gegenüber<br />
zahlreichen Desinfektionsmitteln eine hohe Resistenz auf; infolge dessen sollten<br />
geeignete Desinfektionsmittel eingesetzt werden.<br />
Als geeignet werden gemäß der DIN 10516 (2009) Präparate angesehen, die nach<br />
anerkannten Verfahren durch die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft,<br />
Verbund für angewandte Hygiene e.V. oder durch die Deutsche Landwirtschafts-<br />
Gesellschaft auf Wirksamkeit geprüft worden sind. Die Deutsche<br />
Veterinärmedizinische Gesellschaft erstellte dazu eine Liste der nach den „Richtlinien<br />
geprüften und als wirksam befundenen Desinfektionsmittel für den<br />
Lebensmittelbereich“ (DVG 2010).<br />
Außerdem können Pseudomonaden aufgrund ihrer Fähigkeit zur Bildung eines<br />
Biofilms leichter an Oberflächen haften bleiben als andere Keimarten (BAGGE-RAVN<br />
et al. 2003).<br />
Die Adhäsion von Mikroorganismen an Flächen wird durch unterschiedliche<br />
Mechanismen wie Van - der - Waals Kräfte, elektrostatische Anziehung sowie durch<br />
Wasserstoffbrückenbildungen ermöglicht.<br />
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