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MPI Gutachten Vorratsdatenspeicherung - Bundesministerium der ...

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84<br />

Die in <strong>der</strong> Polizeilichen Kriminalstatistik mitgeteilten Informationen erlauben es, die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Aufklärung langfristig zu betrachten. Im Folgenden sollen diese Entwicklungen<br />

deliktsspezifisch vorgestellt und, soweit möglich, in den Zusammenhang mit verfügbaren<br />

Erkenntnissen zu Aufklärungsquoten (und <strong>der</strong> in ihnen enthaltenen Informationen) gestellt<br />

werden. Einbezogen werden auch die Sachverhalte, die vom Bundeskriminalamt für den Zeitraum<br />

nach <strong>der</strong> Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts als Hinweis für den Bedarf an<br />

Vorratsdaten registriert worden sind 164 .<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Delikte handelt es sich einerseits um solche Straftatbestände, die sehr<br />

stark mit <strong>der</strong> Nutzung des Internets bzw. <strong>der</strong> Informationstechnologie korrelieren, zum an<strong>der</strong>en<br />

um Kapitaldelikte, die wegen ihrer Schwere beson<strong>der</strong>e Relevanz besitzen.<br />

4.2. Softwarepiraterie<br />

Die Entwicklungen bei Fallzahlen und Aufklärungsquoten für die gewerbsmäßige und private<br />

Softwarepiraterie verweisen auf erhebliche Schwankungen, die keinen Hinweis dafür hergeben,<br />

dass durch die Einführung <strong>der</strong> <strong>Vorratsdatenspeicherung</strong> 2008 Verän<strong>der</strong>ungen eingetreten<br />

sind. Die Entwicklungen sind einerseits von Verfolgungsstrategien und Anzeigemustern privater<br />

Rechteinhaber abhängig, zum an<strong>der</strong>en auch von <strong>der</strong> Reaktion <strong>der</strong> Strafverfolgungsbehörden<br />

auf eine vor allem im neuen Jahrtausend zunehmende Anzeigebereitschaft <strong>der</strong> Rechteinhaber<br />

(die mit <strong>der</strong> Anzeige insbeson<strong>der</strong>e die hinter <strong>der</strong> dynamischen IP stehende Person<br />

identifizieren wollten) 165 . Nach den Erkenntnissen des Landeskriminalamts Nordrhein-<br />

Westfalen resultieren die meisten im Bereich Softwarepiraterie erfassten Delikte aus Ermittlungsverfahren<br />

wegen Verstößen gegen das Urheberrechtsgesetz (UrHG) und gegen Nutzer<br />

so genannter „Filesharing-Börsen“. Die Schwankungen <strong>der</strong> Zahl polizeilich registrierter Taten<br />

in diesem Deliktsfeld resultieren demnach regelmäßig aus gezielten Schwerpunktaktionen<br />

<strong>der</strong> privaten Rechteinhaber.<br />

____________<br />

164 Bundeskriminalamt: Stand <strong>der</strong> statistischen Datenerhebung im BKA sowie <strong>der</strong> Rechtstatsachensammlung<br />

für Bund (BKA, BPOL, ZKA) und Län<strong>der</strong> zu den Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zu<br />

Mindestspeicherungsfristen, Wiesbaden, Stand: 17.09.10.<br />

165 Hierzu auch Rau, L.: Phänomenologie und Bekämpfung von „Cyberpiraterie“. Göttingen 2004.

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