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MPI Gutachten Vorratsdatenspeicherung - Bundesministerium der ...

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45<br />

Telekommunikation verfahrensbezogen in <strong>der</strong> Bedeutung inzwischen deutlich überholt hat;<br />

letztere kam lediglich in 5.348 Verfahren 110 zum Einsatz. Das ist in Anbetracht des breiteren<br />

deliktischen Anwendungsbereiches und <strong>der</strong> geringeren Eingriffsschwere <strong>der</strong> Maßnahme auch<br />

plausibel. Etwas höher ist im Rahmen <strong>der</strong> Telekommunikationsüberwachung <strong>der</strong>zeit allerdings<br />

(noch) die Zahl <strong>der</strong> einzelnen Anordnungen, was aber fast ausschließlich auf den deutlich<br />

höheren Anteil von Wie<strong>der</strong>holungsanordnungen zurückzuführen ist; dieser macht hier<br />

einen Anteil von etwas mehr als 15 % aus gegenüber weniger als einem Prozent bei den Verkehrsdatenabfragen.<br />

Nach den Erkenntnissen aus <strong>der</strong> Evaluationsstudie des <strong>MPI</strong> zur Telekommunikationsüberwachung<br />

sind hier selbst zwei-, drei- und viermalige Verlängerungen<br />

mehr als nur Einzelfälle. 111 Auch dieser Unterschied ist plausibel, ist doch die Verkehrsdatenabfrage<br />

in den meisten Fällen auf retrograde Daten ausgerichtet 112 , während die Verlängerung<br />

bei <strong>der</strong> TKÜ regelmäßig zukunftsgerichtet angelegt ist.<br />

Schaubild C-1: Anordnungen zur Verkehrsdatenabfrage sowie zur Inhaltsüberwachung in<br />

2008*<br />

§ 100 g StPO<br />

3%<br />

97%<br />

Erstanordnungen Verlängerungsanordnungen<br />

*) Quelle: Bundesamt für Justiz. Prozentuierungen nach eigener Berechnung.<br />

Ausgewiesen ist in <strong>der</strong> Jahresstatistik ferner das Alter <strong>der</strong> jeweils abgefragten Daten in Monaten<br />

(Schaubild C-2). Zunächst fällt auf, dass nur ein sehr geringer Teil <strong>der</strong> Abfragen ausschließlich<br />

auf zukünftig anfallende Daten ausgerichtet ist. 2008 machten diese Daten nur<br />

knapp 5 % aller Anfragen aus. Nicht erfasst sind insoweit freilich diejenigen Abfragen, die<br />

sowohl retrograde als auch zukunftsgerichtete Daten erfassen. Nach den im Rahmen <strong>der</strong><br />

<strong>MPI</strong>-Studie 2008 analysierten Verfahren lag diese Konstellation etwa 12 % aller Beschlüsse<br />

____________<br />

110 Die Übersichten zu den Maßnahmen gem. § 100a StPO sind ebenfalls auf <strong>der</strong> Website des Bundesamtes für<br />

Justiz publiziert.<br />

111 Albrecht/Dorsch/Krüpe 2003, S. 174ff.<br />

112 Dazu auch gleich unten Schaubild C-2.<br />

15%<br />

§ 100 a StPO<br />

85%

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