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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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9.3 Souvenirhändlerinnen – die Ilarusfrauen am Clock<br />

Tower<br />

187<br />

Ich habe eine Vielzahl von<br />

Gesprächen mit den<br />

Souvenirhändlerinnen in<br />

der Nähe des Clock Tower<br />

geführt. Sie sind eine der<br />

wichtigsten Gruppen im<br />

Rahmen meiner Forschung.<br />

Die meisten von<br />

ihnen sind reine Souvenirhändlerinnen,<br />

die einen<br />

Teil ihrer Waren selbst<br />

fertigen. Nur die vier<br />

Abb.31: Ngaiseri Paulos in der Joel Maeda Street.<br />

ältesten können auch als<br />

Curiohändlerinnen<br />

(Foto Vierke, 1997)<br />

bezeichnet werden, da sie<br />

auch größere Objekte fertigen sowie gebrauchte aufkaufen und weiterverkaufen.<br />

Mindestens eine von ihnen ist sogar als Großhändlerin für Curios<br />

tätig. Sie verkauft Curios an andere, zumeist indische Geschäfte oder<br />

überlässt sie als Kommissionsware. Nicht nur als Verkäuferinnen von<br />

Souvenirs, sondern auch als Abnehmerinnen von Rohware kommt diesen<br />

Frauen eine herausragende Rolle in Arushas Perlenhandel zu. Durch die<br />

eigene Produktion von Glasperlensouvenirs haben die Frauen einen großen<br />

Bedarf an Glasperlen und sind für die Zwischenhändler einer der wichtigs-<br />

ten Abnehmer in Arusha.<br />

Im Gespräch auf Swahili nach ihrer kabila (Ethnie) befragt antworten die<br />

Frauen unterschiedlich, ganz überwiegend jedoch bezeichnen sie sich selbst<br />

als Maasai, seltener als Ilarus. Alle sprechen Maa. 185 Ihrem Selbstverständnis<br />

nach sind die meisten von ihnen eher Ilarus als Maasai. Die Grenzen<br />

sind fließend. Für alle von ihnen ist die Maasaikultur bestimmend für ihr<br />

Leben, ihre Söhne werden beschnitten, olaji strukturieren die Gemeinschaft.<br />

Die Frauen sind zwar z.T. auch untereinander verwandt, doch ist das nicht<br />

die Regel. Verwandtschaftliche Beziehungen spielen innerhalb der Gruppe<br />

keine wichtige Rolle. Alle Frauen stammen aus den nördlich des Stadtzentrums<br />

gelegenen Siedlungen. Sie leben in einem agrarisch geprägten Umfeld<br />

und betreiben in unterschiedlichem Maße auch Landwirtschaft. Einige der<br />

Frauen, vor allem die jüngeren, sind während der Hauptsaison im Gartenbau<br />

185 Umgangssprache unter ihnen ist Maa, aber alle sprechen auch fließend Swahili. Möglicherweise<br />

ist für einzelne gerade der Jüngeren in ihrem Alltag Swahili sogar bedeutender als<br />

Maa und sie denken in Swahili.

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