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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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12.7 Handel mit dem Hinterland bis 1918<br />

Von Sansibar aus finden nicht nur<br />

europäische Handelswaren ihren Weg<br />

zum Festland und ins Hinterland der<br />

Swahiliküste. Sansibar ist auch<br />

Ausgangspunkt für viele europäische<br />

Entdecker, Missionare und koloniale<br />

Eroberer. Sie alle führen Glasperlen<br />

als Tauschwaren mit sich, da der<br />

Handel im Hinterland der Swahiliküste<br />

zu dieser Zeit noch nicht einmal in<br />

Ansätzen monetarisiert ist. Der<br />

deutsche Missionar Johann Ludwig<br />

Krapf, einer der frühesten Pioniere bei<br />

der europäischen Entdeckung des<br />

Hinterlands bis zum Kilimanjaro,<br />

genießt die Protektion Seyyid Saids.<br />

Unter den Nachfolgern des 1856<br />

gestorbenen Saids folgen weitere<br />

berühmte Forscher wie Burton,<br />

Livingstone und Stanley. Unter<br />

319<br />

XVII. Importe dt. Handelshäuser<br />

nach Sansibar 1878 -<br />

1880 324<br />

in MT$ 1878 1880<br />

Wollwaren 22.925 45.836<br />

Manufakturwaren<br />

271.134 503.175<br />

Perlen 69.199 44.621<br />

Waffen 67.967 43.621<br />

Metallwaren 46.863 47.521<br />

Pulver,<br />

Munition<br />

43.799 28.894<br />

Glaswaren,<br />

Steinzeug<br />

28.581 19.564<br />

Eisen 18.701 18.961<br />

Kurzwaren 17.746 14.924<br />

Sonstige<br />

Waren<br />

91.383 96.320<br />

Summe 680.176 865.317<br />

britischem Einfluss werden Sansibar und Oman getrennt. Sansibar selbst<br />

prosperierte zwar weiter als Gewürzproduzent und Entrepôt, verliert aber<br />

zunehmend seine Unabhängigkeit an die europäischen Mächte. Seyyid<br />

Barghash, der von 1870 bis 1896 regiert, stemmt sich zwar diesem Machverlust<br />

entgegen. Letztlich kann er jedoch nicht verhindern, dass das<br />

Wirtschaftsreich Sansibar unter den Europäern aufgeteilt wird. Swahiliküste<br />

und Hinterland teilen sich England und Deutschland, Sansibar selbst kommt<br />

unter britische Hoheit. Damit endet auch weitgehend die Spur der Perlen,<br />

die über Sansibar führt. Von nun an sind es entweder die Häfen im deutschen<br />

Tanganjika oder das britische Mombasa, über die Glasperlen ihren<br />

Weg nach Afrika nehmen. Die folgende Übersicht fasst die Entwicklung des<br />

Handels zwischen Swahiliküste und dem Hinterland zusammen.<br />

324 Robert 1883: 206.

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