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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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299<br />

Rolle im Handel in Mosambik. Im Handel nach Sansibar und später weiter<br />

ins Hinterland Tanganjikas ist deren Rolle aber wesentlich bedeutender. Ihre<br />

Zahl ist hier um ein Vielfaches größer, ebenso wie die Dimensionen des<br />

Handels und damit auch des Perlenhandels, der immer gut ein Zehntel und<br />

mehr am Gesamthandel ausmacht. In einem Wechselspiel mit der portugiesischen<br />

Seemacht, arabischen Händlern und Eroberern, die Portugal an der<br />

ostafrikanischen Küste zurückdrängen, den territorialen Mächten wie den<br />

Moguln in Indien selbst und im 18. und 19. Jh. zunehmend europäischen<br />

und amerikanischen Händlern prägen sie – die indischen Händler – die<br />

Warenströme im Indischen Ozean, über die Glasperlen in immer größerer<br />

Zahl nach Ostafrika gelangen.<br />

12.4.2 Der Handel mit Perlen über Delagoa-Bay im 18. Jh.<br />

Als sich Ende des 17. Jh. Portugal als Seemacht im Niedergang befindet,<br />

schicken sich Briten und Holländer an, sein Monopol im lukrativen<br />

Gewürzhandel mit Ostindien zu übernehmen. Den Holländern gelingt es,<br />

sich im südlichen Afrika zu etablieren und feste Stützpunkte am Kap der<br />

Guten Hoffnung zu errichten. Die holländische OSTINDIEN COMPANIE (VOC)<br />

wird zur führenden Macht im östlichen Bereich des Indischen Ozeans.<br />

Anfang des 19. Jh. beherrscht sie die Inseln Java und Ceylon, während sich<br />

die britische Ostindienkompanie seit Mitte des 18. Jh. immer größeren<br />

Einfluss in Indien erringen kann.<br />

Europäische Glasperlen erobern die ostafrikanischen Märkte nicht vom<br />

Norden her und ersetzen die Perleneinfuhren aus Indien an die Swahiliküste,<br />

sondern sie tauchen vielmehr als erstes in größeren Mengen im Süden der<br />

Ostküste auf. Im 18. Jh. verbinden Schifffahrtsrouten um das Kap der Guten<br />

Hoffnung herum Europa mit Indien, Indonesien und Südostasien. Es sind<br />

zuerst holländische Segler auf dem Weg zu den holländischen Besitzungen<br />

im Indischen Ozean, die an der südlichen Ostküste Halt machen. Später<br />

nehmen britische Segler auf dem Weg nach Indien und französische zu den<br />

Inseln Martinique die gleiche Route. Die Schiffe umsegeln auf ihrem Weg<br />

von Europa nach Indien das Kap der Guten Hoffnung und segeln dann<br />

zuerst entlang der afrikanischen Ostküste nördlich, bevor sie nordwestlich<br />

den Indischen Ozean queren. Einer der nördlichsten Punkte, die dabei an der<br />

afrikanischen Ostküste angelaufen werden, um noch einmal den Proviant<br />

aufzufüllen, aber auch um Handel zu treiben, ist Delagoa-Bay im Süden des<br />

heutigen Mosambik. Von hier gelangen Waren, allen voran Glasperlen, ins<br />

Hinterland. Richtung Norden, die Küste entlang zu den südlichen Häfen der<br />

Swahiliküste entsteht jedoch keine bedeutende Handelsroute. Aufgrund der<br />

vorherrschenden Winde ist es wesentlich einfacher, zunächst Indien<br />

anzulaufen und dann von hier die Waren Richtung Ostafrika zu verschiffen,<br />

auch wenn die Strecke um ein Vielfaches länger ist.

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