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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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1860 –<br />

1890<br />

1890 –<br />

1918<br />

Verbot des Sklavenhandels. Europäer und Amerikaner gewinnen zunehmend<br />

an Einfluss.<br />

Der große Karawanenhandel wird direkt von Europäern übernommen.<br />

Erschließung des Hinterlands. Monetarisierung des Handels auch im<br />

Hinterland.<br />

Indische Händler lassen sich mit dem erfolgreichen Handels- und Lebensmodell<br />

der duka überall im Hinterland nieder.<br />

321<br />

Nördlich des Rufiji gibt es bis Ende des 18. Jh. kaum einen regelmäßigen<br />

Handel zwischen der Küstenregion und dem Hinterland (vgl. dazu auch die<br />

Situation im portugiesischen Mosambik, also südlich des Rufiji, S. 284ff.).<br />

Zur gleichen Zeit existiert eine reiche Handelskultur an der Swahiliküste<br />

selbst. Was sind die Gründe dafür, dass erst im 19. Jh. auch ein nennenswerter<br />

Handel zwischen Küste und Hinterland entsteht? Die nördlichen Städte<br />

der Swahiliküste wie Sansibar leben vom Reexport des Elfenbeins aus den<br />

weiter südlich gelegenen Gebieten. Bis zum Niedergang Mosambiks besteht<br />

angesichts der reichhaltigen und guten Versorgung aus den Gebieten südlich<br />

des Rufiji kein Grund, nach Wegen zu suchen, auch das nördliche Hinterland<br />

auszubeuten. Von 1750 an gehen die Exporte Mosambiks aufgrund<br />

fortwährenden Missmanagements stetig zurück. Im 19. Jh. entsteht eine<br />

rasch wachsende Nachfrage nach Elfenbein auf den europäischen und<br />

amerikanischen Märkten, die ab dem zweiten Viertel des 19. Jh. auch direkte<br />

Handelsbeziehungen mit Sansibar etablieren. Die omanische Rückeroberung<br />

von Sansibar und der Mrimaküste schafft politische und ökonomische<br />

Stabilität in der gesamten Küstenregion als eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für die positive Entwicklung des Handels. Jenseits der schmalen<br />

Küstenregion, eigentlich sind es sogar nur die Häfen und Hafenstädte, die<br />

kontrolliert werden, ist die Lage für die Händler wesentlich ungünstiger. Der<br />

Karawanenhandel ist extrem risikoreich und wird erst attraktiv, als die o.g.<br />

Faktoren zusammenkommen. Von wem die Initiative zu dieser Form des<br />

Fernhandels ausging, ist umstritten. Es mögen afrikanische Gruppen aus<br />

dem Hinterland wie die Nyamwezi oder die Kamba gewesen sein, arabische<br />

Händler von der Küste oder die Bemühungen beider Seiten trafen zeitgleich<br />

aufeinander. Fest steht jedoch, dass zu dieser Zeit auch im Hinterland<br />

günstige Bedingungen für die spezifische Fernhandelsform des Karawanenhandels<br />

herrschen. Im Hinterland von Sansibar und Mombasa existieren<br />

durchaus seit langem gut entwickelte lokale Handelsnetzwerke. Die<br />

Handelswaren Salz, Eisen und Vieh stammen hier alle aus lokalen Quellen.<br />

Weder besteht im Hinterland bis ins 19. Jh. eine nennenswerte Nachfrage<br />

nach Handelsgütern von der Küste noch existiert an der Küste eine Nachfrage<br />

nach Waren aus dem Hinterland. Ein weiterer Grund dafür, dass über<br />

lange Zeit keine supralokalen Handelsstrukturen entstehen ist das Fehlen<br />

starker politischer Herrschaft. Bis ins 17. und 18. Jh. hinein gibt es kaum

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