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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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323<br />

anhand dieser Perlen regionale Handelsbeziehungen recht gut dokumentieren.<br />

Entsprechende Untersuchungen stehen noch aus. Fest steht, dass diese<br />

aus lokalen Materialien gefertigten Perlen im 15. Jh. von Glasperlen<br />

verdrängt werden. 328<br />

Thorbahn (1979) befasst sich intensiv mit der Entwicklung des Handels<br />

im Hinterland der Swahiliküste. Besonderes Augenmerk schenkt er dabei<br />

archäologischen Grabungen im Gebiet des Tsavo-Nationalparks. Das Gebiet<br />

des Tsavo erstreckt sich über mehrere hundert Kilometer in Nord-<br />

Südrichtung und umfasst den Großteil des Gebietes zwischen Küste und der<br />

Kilimanjaro-Region. Da es so gut wie keine historischen Überlieferungen<br />

über die Entwicklung des Handels in dieser Gegend gibt, ist man auf<br />

archäologische und ethnohistorische Quellen angewiesen. Zahlreiche<br />

Grabungen wurden in dem benannten Gebiet durchgeführt und von Thorbahn<br />

ausgewertet. Glasperlen bezeichnet er als den deutlichsten Indikator<br />

für einen Austausch mit der Küstenregion. Die Ausgangshypothese für<br />

Thorbahn lautet, dass ein vorkolonialer Handel zwischen Küste und Tsavo<br />

nicht evident ist, weil keine Glasperlen gefunden werden, die sich auf die<br />

Zeit vor dem 19. Jh. datieren lassen. Nimmt man z.B. die unten stehende<br />

Liste der Grabungsfunde im Tsavogebiet, so stützt sie durchaus Thorbahns<br />

Annahme. Bis auf fünf Perlen, die in tieferen Schichten gefunden wurden,<br />

stammen alle aus rezenten Schichten. Bei anderen Grabungen fanden sich<br />

sogar keinerlei Perlen in den tieferen Schichten. Der archäologische Befund<br />

für diese Region stützt das oben skizzierte Bild: Regelmäßiger Handel wird<br />

erst im 19. Jh. etabliert, davor ist nur ein sporadisches Durchsickern<br />

einzelner Objekte zu vermuten.<br />

328 Thorbahn 1979: 164f.

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