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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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326<br />

Handel mit Sklaven und deren Ausbeutung gewendet. 1792 schafft Dänemark<br />

als erstes europäisches Land die Sklaverei ab, 1807 folgen Großbritannien<br />

und 1808 die USA. Doch der Sklavenhandel an der Swahiliküste<br />

blüht weiter. 1814 kann Großbritannien auf dem Wiener Kongress weitere<br />

europäische Staaten zu Gesetzen gegen die Sklaverei bewegen. Doch<br />

Frankreich, die Niederlande und auch das Sultanat von Sansibar halten<br />

weiter an der Sklaverei fest. Erst Mitte des 19. Jh. gelingt es den Briten<br />

zusammen mit den USA, wirksam global gegen die Sklaverei vorzugehen.<br />

Dabei sind nicht nur humanitäre Motivationen mit im Spiel, sondern es geht<br />

vielmehr darum, eine globale wirtschaftliche Vormacht durchzusetzen.<br />

Großbritannien und die USA vereinbaren 1842 im Ashburton Treaty, mit<br />

Hilfe von Marinegeschwadern die Einhaltung eines Handelsverbots für<br />

Sklaven zu kontrollieren. Auch Frankreich unterzeichnet 1845 ein Kooperationsabkommen<br />

mit den Briten und gewährt 1848 allen Sklaven in seinen<br />

Besitzungen die Freiheit. 1863 erhalten die niederländischen Sklaven die<br />

Freiheit und schließlich, nachdem die Briten massiven Druck ausgeübt<br />

haben und sogar militärisch intervenieren, wird auch auf Sansibar 1873 die<br />

Sklaverei formell abgeschafft.<br />

Die Blütezeit des Sklaven- und Elfenbeinhandels an der Swahiliküste<br />

sind die 1830er bis 50er Jahre. Riesige Karawanen von mehren hundert bis<br />

weit über tausend Träger ziehen regelmäßig von der Küste bis in das Gebiet<br />

der großen Seen. Afrikanische Produzenten, arabische Karawanenhändler,<br />

indische Finanziers, europäisch-amerikanische Nachfrager bilden ein<br />

weitgespanntes und effektives Handelsnetz mit Sansibar als Zentrum. Dem<br />

war eine rasante Entwicklung der Handelskontakte vorangegangen.<br />

Für den Transport von Waren von der Küste ins Hinterland gibt es im<br />

19. Jh. drei wichtige Karawanenrouten. Die südliche Route führt von der<br />

Hafenstadt Kilwa nach Westen in das Gebiet des Nyassasees, die zentrale<br />

Route von Bagamoyo durch Zentraltanganyika ins westliche Hochland und<br />

die dritte, nördliche Route verbindet die Tanga-Panganiregion mit dem<br />

Gebiet um Kilimanjaro, Meru und Maasaisteppe (zum Handel in dieser<br />

Region s. ausführlich S. 99ff.). 331 Erst 1840 passieren Karawanen aus<br />

Mombasa das Gebiet um Meru und Kilimanjaro. Um diese Zeit haben sich<br />

bereits die ersten arabischen Händler in Ujiji, einem der Endpunkte der<br />

zentralen Karawanenroute, niedergelassen. Nördlich der Region Arusha<br />

erreichen 1855 die ersten Karawanen von der Küste das Siedlungsgebiet der<br />

Kamba.<br />

Verknüpft man die obigen Informationen über die archäologischen Grabungsfunde<br />

von Glasperlen mit der Entwicklungsgeschichte des Handels<br />

zwischen Küste und Hinterland, so zeigen sich Perlen jedweder Materialien<br />

331 Iliffe 1979: 40-52.

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