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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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gen. Diese Verflechtungen und ihre Beschreibung sind die zweite Einheit,<br />

auf die diese Untersuchung zielt. Sie will über das Handeln von Menschen<br />

hinaus die synchronen und diachronen Verflechtungen verstehen, in die es<br />

eingebunden ist. Hier stößt die Arbeit an Grenzen. Das ethnologische Ideal<br />

einer Dichten Beschreibung kann mit viel Mühe für einen lokalen Kontext<br />

erfüllt werden. Ebenso kann es gelingen, Mintz als Beispiel nehmend,<br />

Verflechtungen umfassend und deutlich zu skizzieren. Die Erkenntnis, dass<br />

diese Verflechtung eine Vielzahl von Handlungskontexten umfasst, mag<br />

zum logisch nächsten Schritt führen, eben diese Handlungskontexte in der je<br />

notwendigen Dichte zu fassen. Die gut ein halbes Dutzend unterschiedliche<br />

Gruppen, die über den Handel mit Glasperlen miteinander verbunden sind,<br />

jeweils mit der aus ethnologischer Sicht gebotenen Gründlichkeit (Dichte)<br />

zu würdigen, zeigt sich als besondere Herausforderung. Eine handlungsorientierte<br />

Ethnologie globaler Waren muss einen mittleren Kurs steuern<br />

zwischen lokaler Dichter Beschreibung und einer an den Strukturen der<br />

Verflechtung orientierten Skizze.<br />

4.2 Methode<br />

Als wichtigste und ertragreichste Methode diente mir die Teilnehmende<br />

Beobachtung. Ich hatte es aber nicht, wie das in der ethnologischen<br />

Forschung in der Regel der Fall ist, mit einem Ort oder auch nur einer<br />

Gruppe zu tun, sondern mit ganz verschiedenen Gruppen an einer Vielzahl<br />

von Orten. Wie kann Teilnehmende Beobachtung unter diesen Voraussetzungen<br />

aussehen? In Arusha selbst habe ich längere Beobachtungen an<br />

verschiedenen Orten durchgeführt (bei verschiedenen Gruppen von<br />

Souvenirhändlerinnen, bei Straßenverkäufern, in mehreren Ladengeschäften<br />

und auf Märkten). Ich habe dabei jeweils über viele Stunden das Geschehen<br />

beobachten, Gespräche führen und Notizen anfertigen können. Zum Teil<br />

konnte ich die Händler und Kunden auf ihren weiteren Wegen begleiten und<br />

auch in ihrem Zuhause Gast sein. Ich besuchte insgesamt 12 Märkte in der<br />

Region Arusha.25 Auf einigen Märkten war ich nur ein Mal, andere wie den<br />

in Mbauda besuchte ich regelmäßig und hielt mich dort ganze Tage auf.<br />

Teilweise führte ich längere Reisen durch. So in den Simanjiro, eine Region<br />

gut 100 km südlich von Arusha, in den Hanang Distrikt östlich von Arusha<br />

und die Monduli Berge unweit Arushas. Diese Reisen, ebenso wie die nach<br />

Namanga und Nairobi, dauerten mehrere Tage. Ich reiste z.T. mit den<br />

Händlern und fast immer so wie die Händler mit lokalen Verkehrsmitteln.<br />

Generell ging es mir weniger darum, harte Daten zu erfassen, sondern<br />

Handeln und Leben der Akteure zu erfahren, dabei zu sein und an ihrem<br />

Alltag teilzunehmen. Was ist also die ethnologische Methode? Es ist das<br />

25 Mbauda in Arusha, Dareda, Duka Bovu, Kikatiti, Kisongo, Monduli, Monduli Juu,<br />

Naberera, Narja, Ngaramtoni, Oldonyo Sambu, Usa-River.<br />

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