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Dokument_1.pdf (9487 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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ein Bund mit 1.200 Perlen, kosten 1829 bei der Firma Karl Joseph Zenker<br />

aus Josefsthal: 623<br />

464<br />

rosenrothe geschliffene Perlen 52 kr bis 4 klein gestreifte Perlen 1 fl<br />

fl 45 kr.<br />

mittel gestreifte Perlen 1 fl<br />

fein geschliffene Perlen 1 fl 40 kr verspiegelte Perlen 45 kr<br />

bis 5 fl 40 kr<br />

genarbte Perlen 5 fl<br />

granatfarbne geschliffene Perlen 57 kr bis 4<br />

Rubinel Perlen 50 kr<br />

fl 55 kr<br />

Korallen-Perlen 1 fl 30 kr<br />

granatfarbne geschliffene Perlen 57 kr bis 4<br />

fl 55 kr<br />

Granat Lorbeeren 45 kr bis<br />

51 kr<br />

klein gewundene Spulen 45 kr<br />

klein gewundene Perlen 45 kr<br />

mittel gewundene Perlen 12 fl 30 kr<br />

Außer der Preisliste von Zenker existieren für diese Zeit keine Quellen, die<br />

Preise für einzelne Perlensorten nennen.<br />

Die globale Konkurrenzfähigkeit der böhmischen Perlenproduktion wie<br />

auch der im Fichtelgebirge, wo das Lohnniveau vergleichbar ist (S. 382ff.),<br />

erklärt sich durch die im Vergleich zu anderen Industrienationen, aber auch<br />

zu anderen stärker industrialisierten Gegenden in Deutschland niedrigen<br />

Löhne. Doch im Gegensatz zu den Paterlmachern im Fichtelgebirge bleiben<br />

die Perlenmacher im Isergebirge nicht an dem Punkt stehen, sich darauf zu<br />

verlassen, mit geringen Ansprüchen bezüglich der Löhne eine Position auf<br />

dem Weltmarkt behaupten zu können. Im Isergebirge entwickelt sich eine<br />

eigenständig Struktur der Zusammenarbeit von Exporteuren, Lieferanten,<br />

verarbeitenden Gewerben und den Glashütten. Gerade von den Händlern –<br />

den Exporteuren – gehen entscheidende Impulse für die Produktion aus. Sie<br />

liefern die Vorgaben für die Produzenten. Die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Händlern und Produzenten ist möglich, weil sie beide am gleichen<br />

Ort ansässig sind – im Fichtelgebirge dagegen fehlen die Händler. Zurückgehend<br />

auf die Zeit des Glashandels auf die Iberische Halbinsel haben die<br />

großen Handelshäuser neben den Stammhäusern im Isergebirge meist auch<br />

feste Niederlassungen im Ausland, dort, wohin die Gablonzer Produkte<br />

gehandelt werden. Von dort beziehen sie die wichtigen Informationen über<br />

die jeweiligen Nachfragemärkte. In Zusammenarbeit mit den Produzenten<br />

schaffen dann die so genannten Mustermacher, die von den Exporthäusern<br />

beschäftigt werden, die neuen Produkte für die jeweiligen Märkte. Im Laufe<br />

des 19. Jh. führt dies zu einer immer weiteren Auffächerung der Produktpaletten,<br />

so dass Anfang des 20. Jh. jedes Jahr einige Tausend neuer Produkte<br />

von Gablonz aus auf Märkte in aller Welt gelangen.<br />

Den Hauptabsatz finden geschliffene Perlen in der ersten Hälfte des<br />

19. Jh. in den jungen Staaten Südamerikas statt. Mexiko, Buenos-Aires,<br />

623 Zitiert nach Neuwirth 1994: 95.

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