02.11.2013 Aufrufe

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gesamt<br />

weiblich<br />

männlich<br />

unter 30 Jahre<br />

ab 30 bis unter 50<br />

Jahre<br />

50 Jahre und älter<br />

Einsatz-/<br />

Streifendienst<br />

Kriminal-/<br />

Ermittlungsdienst<br />

besondere<br />

Einsatzeinheit<br />

Abbildung 5.36: Kognitive Kriminalitätsfurcht nach Geschlecht, Alter und Tätigkeitsbereich (in %)<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

14,5 12,7 14,9 16,2 15,5 10,4<br />

21,7<br />

29,6 29,8 29,6<br />

36,2 31,1<br />

19,7<br />

39,2<br />

6,9<br />

18,0<br />

20,3<br />

39,8<br />

40,0<br />

20,0<br />

56,0 57,6 55,5<br />

47,7 53,4<br />

67,8<br />

41,1<br />

75,0<br />

39,9<br />

0,0<br />

unwahrscheinlich wahrscheinlich eher/sehr wahrscheinlich<br />

Auch für die Punitivität wurden drei Gruppen unterschieden: Beamte mit niedriger Strafhärte<br />

(Werte zwischen 1,0 und 3,5 bei der Mittelwertskala), Beamte mit eher hoher Strafhärte<br />

(Werte über 3,5 bis 4,75) und Beamte mit hoher Strafhärte (Werte über 4,75). Insgesamt 43,7<br />

% der Beamten halten sehr hohe strafharte Einstellungen aufrecht (Abbildung 5.37). Weibliche<br />

Beamte sind signifikant strafhärter eingestellt <strong>als</strong> männliche Beamte. Dies ist insofern ein<br />

interessanter Befund, <strong>als</strong> Untersuchungen zu Strafeinstellungen in der Normalbevölkerung<br />

keine Geschlechtsunterschiede in den Punitivitätswerten finden (Baier et al., 2011). 51 Beamte<br />

des Kriminal- und Ermittlungsdienstes sind deutlich seltener sehr hoch strafhart eingestellt.<br />

Beamte des Einsatz- und Streifendiensts sowie aus besonderen Einsatzeinheiten unterscheiden<br />

sich hinsichtlich ihrer Einstellungen nicht <strong>von</strong>einander. Bei älteren Beamten beträgt der Anteil<br />

sehr strafhart eingestellter Personen nur 37,6 %, bei jüngeren Beamten immerhin 55,0 %.<br />

Dieser Altersunterschied ist möglicherweise damit zu begründen, dass jüngere Beamte mit<br />

<strong>einer</strong> idealisierten Vorstellung der Polizeitätigkeit in ihr Berufsleben einsteigen. Sie gehen<br />

da<strong>von</strong> aus, dass ihr Tun (Verhaftung <strong>von</strong> Tätern und deren Zuführung zur Bestrafung) dazu<br />

beiträgt, die Kriminalität in der Gesellschaft zu reduzieren. Harte Strafen, so ihre Ansicht,<br />

sind ebenfalls diesem Ziel zuträglich. Mit zunehmender Dienstdauer werden die Beamten<br />

realistischer. Sie erkennen u.a. durch den Kontakt mit wiederholt in Erscheinung getretenen<br />

Tätern, dass ihr Tun wie auch harte Strafen die Kriminalität nur begrenzt zu senken vermögen.<br />

Ihre Vorstellungen vom Strafen weichen daher gelasseneren Einstellungen, eventuell<br />

auch deshalb, weil sie durch ihre Erfahrungen im Umgang mit den Tätern ein besseres Bild<br />

darüber erhalten, durch welch vielfältige Faktoren Kriminalität bedingt ist und dass harte<br />

Strafen dieser Vielfalt an Faktoren nicht gerecht werden.<br />

51 Da weibliche Beamte jünger sind <strong>als</strong> ihre männlichen Kollegen, könnte der gefundene Geschlechtsunterschied<br />

hinsichtlich der Strafhärte in Wahrheit ein Altersunterschied sein. Die Auswertungen bestätigen dies nicht:<br />

Weibliche Beamte unter 30 Jahren sind häufiger sehr punitiv eingestellt <strong>als</strong> männliche Beamte dieses Alters<br />

(56,0 zu 54,4 %); allerdings wird der Unterschied nicht <strong>als</strong> signifikant ausgewiesen. Bei separater Betrachtung<br />

der Befragten, die zwischen 30 und unter 50 Jahren alt sind, zeigt sich jedoch ein signifikanter Geschlechterunterschied<br />

(weiblich: 45,3 %; männlich: 42,9 %).<br />

101

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!