Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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on waren zum Zeitpunkt des Übergriffs zu 82,1 % alkoholisiert, türkische Täter und Täter aus<br />
anderen islamischen Ländern hingegen nur zu 48,5 bzw. 33,8 %. Täter aus anderen islamischen<br />
Ländern und in geringerem Maße auch türkische Täter sind demgegenüber häufiger<br />
bereits polizeilich in Erscheinung getreten (83,5 bzw. 70,9 %); zudem führen sie zum Zeitpunkt<br />
der Tat am häufigsten Waffen mit sich (28,0 bzw. 22,4 %). Hinsichtlich des Mitführens<br />
<strong>von</strong> Waffen zeigt eine Sonderauswertung, dass diese Waffe bei etwa jedem fünften Übergriff<br />
durch ausschließlich türkische Täter bzw. durch Täter aus anderen islamischen Ländern ein<br />
Messer war (18,2 bzw. 23,0 %); bei deutschen Tätern war dies hingegen nur bei 8,1 % der<br />
Übergriffe der Fall (Täter aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion: 11,3 %).<br />
Abbildung 5.21: Alkoholisierte, polizeilich in Erscheinung getretene und bewaffnete Täter nach Herkunft<br />
(nur Westdeutschland und Berlin; in %; in Klammern: Anzahl Fälle)<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
75,0<br />
82,1<br />
48,5<br />
59,2<br />
66,0<br />
70,9<br />
83,5<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
33,8<br />
17,1<br />
19,1<br />
22,4<br />
28,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
alkoholisiert (1.409)<br />
polizeilich in Erscheinung getreten<br />
(1.492)<br />
bewaffnet (1.436)<br />
nur Deutschland nur Länder der eh. SU nur Türkei nur islamische Länder<br />
Motive und Auftreten der Täter<br />
Die Beamten wurden zusätzlich gebeten, anzugeben, welche Motive sie auf Seiten des Täters<br />
bzw. der Täter für den Angriff vermutet haben. Dabei konnte zwischen elf verschiedenen Motiven<br />
ausgewählt werden, wobei auch die Möglichkeit bestand, nicht aufgeführte Motive<br />
selbst zu benennen. Zudem konnten die Beamten „kein klares Motiv“ oder „weiß nicht/keine<br />
Angabe“ ankreuzen. Von den 2.603 Beamten mit <strong>Opfer</strong>erfahrung haben 185 mit „weiß<br />
nicht/keine Angabe“ geantwortet; diese werden aus den nachfolgenden Analysen ausgeschlossen.<br />
Weitere 485 Beamte konnten kein klares Motiv benennen (20,1 %; vgl. Abbildung<br />
5.22); d.h. nur vier <strong>von</strong> fünf Beamten haben mindestens ein Motiv berichtet. Die höchste Anzahl<br />
berichteter Motive ist sieben, 1.072 Beamte berichteten genau ein Motiv. Werden alle<br />
Beamten betrachtet, die ein Motiv berichtet haben (inkl. „kein klares Motiv“), so zeigt sich,<br />
dass in mehr <strong>als</strong> jedem dritten Fall vermutet wird, dass sich der oder die Täter der Festnahme<br />
entziehen wollte/n (37,8 %). Dies stimmt mit dem Befund überein, nach dem die meisten<br />
Übergriffe im Rahmen <strong>von</strong> Festnahmen/Überprüfungen Verdächtiger erfolgten. Ebenfalls bei<br />
fast jedem dritten Übergriff wurde angegeben, dass das Motiv des Angreifers eine Feindschaft<br />
gegenüber der Polizei bzw. dem Staat gewesen ist (30,5 %). Seltener werden <strong>als</strong> Motive für<br />
die Übergriffe eine Befreiungsabsicht (19,6 %), persönliche Motive wie Rache oder Wut<br />
(12,5 %) und politisch motivierte <strong>Gewalt</strong> (9,5 %) genannt. Letzteres Motiv umfasst politisch<br />
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