Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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Selbstschutz werden <strong>von</strong> den Beamten besonderer Einsatzeinheiten, die auch am häufigsten<br />
an diesen Trainings teilnehmen, am besten eingestuft. Auffällig sind die Bewertungsdifferenzen<br />
bei den Selbstverteidigungstrainings, die <strong>von</strong> Streifendienst- und Kriminal-<br />
/Ermittlungsbeamten schlechter bewertet werden. Maßnahmen zur Vermittlung sozialer<br />
Kompetenzen werden demgegenüber <strong>von</strong> Streifendienstbeamten, insbesondere aber <strong>von</strong> Kriminal-<br />
und Ermittlungsbeamten am besten bewertet; die Beamten aus besonderen Einsatzeinheiten<br />
stufen diese Maßnahmen hingegen schlechter ein. Das umgekehrte Bild zeigt sich bei<br />
Fortbildungen zum Verhalten bei Großeinsätzen. Zusammengefasst scheinen insbesondere<br />
jene Fortbildungsmaßnahmen besser bewertet zu werden, die für den Alltag der einzelnen<br />
Dienstgruppen besonders relevant sind (z.B. Verhalten bei Großeinsätzen bei besonderen Einsatzeinheiten).<br />
Hingegen erhalten Fortbildungsmaßnahmen, die einen weniger engen Bezug<br />
zur täglichen Arbeit aufweisen, eine schlechtere Benotung. Eine mögliche Folgerung ist, die<br />
Trainings- und Fortbildungsmaßnahmen noch stärker auf ihren möglichen Anwendungsaspekt<br />
auszugestalten, so dass bspw. Streifendienstbeamte den Nutzen <strong>von</strong> Selbstverteidigungstrainings<br />
stärker erkennen.<br />
Inwieweit die Teilnahme an Fortbildungen neben der Dienstzugehörigkeit mit dem Geschlecht<br />
und dem Alter der Befragten in Zusammenhang steht, zeigt Tabelle E3, wobei die<br />
Auswertungen auf Einsatz- und Streifendienstbeamte (inkl. Zivilstreifendienst) eingeschränkt<br />
wurden, da die Dienstzugehörigkeit mit dem Geschlecht und dem Alter variiert; so sind ältere<br />
Beamte deutlich seltener im Streifendienst tätig. Wie aus Tabelle E3 ersichtlich wird, ergeben<br />
sich bezüglich des Geschlechts kaum signifikante Unterschiede. Tendenziell zeigt sich, dass<br />
männliche Streifenbeamte etwas häufiger an Fortbildungen bzw. Trainings teilnehmen <strong>als</strong><br />
weibliche Befragte, vor allem dann, wenn es um rechtliche Aspekte bzw. wenn es um die<br />
Vermittlung sozialer Kompetenzen geht. Im Bereich der Deeskalation oder der interkulturellen<br />
Kompetenz besteht für weibliche Beamte noch ein Fortbildungs-Nachholbedarf. Deutlich<br />
ausgeprägtere Unterschiede finden sich hinsichtlich des Alters. Diese sind z.T. dadurch bedingt,<br />
dass jüngere Beamte (unter 30jährige) seltener den gesamten Zeitraum seit 2005 bereits<br />
im Dienst waren und an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen konnten. 94 Gleichwohl dürfte<br />
dieser Effekt nur in geringem Maße für die beobachteten Unterschiede verantwortlich sein, da<br />
jüngere Beamte teilweise sogar häufiger bestimmte Fortbildungen/Trainings absolviert haben.<br />
Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen lassen sich so deuten, dass unter 30jährige<br />
häufiger an körperbezogenen Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen <strong>als</strong> ältere Beamte; sehr<br />
deutlich ist dies bei den Selbstverteidigungstrainings zu beobachten. Dies kann <strong>einer</strong>seits damit<br />
in Zusammenhang stehen, dass jüngere Beamte ein höheres Interesse an entsprechenden<br />
Fortbildungen haben. Andererseits werden jüngere Beamte sicherlich häufiger in bestimmten<br />
Situationen eingesetzt, so dass u.a. die höhere Rate an Fortbildungen im Bereich des Verhaltens<br />
bei Großveranstaltungen erklärt werden kann. Möglicherweise stellt letzteres zudem eine<br />
Erklärung dafür dar, dass ältere Beamte deutlich häufiger an Fortbildungen zum Thema Kriminalprävention<br />
teilnehmen, da dieses Thema arbeitsteilig eher <strong>von</strong> dienstälteren Beamten<br />
bearbeitet wird. Beachtenswert ist zugleich, dass jüngere Beamte seltener an sozialen Kompetenztrainings<br />
und auch seltener an Fortbildungen zu rechtlichen Aspekten teilnehmen. Die<br />
Notwendigkeit, solche Fortbildungen zu besuchen, wird entweder <strong>von</strong> der Dienststelle oder<br />
<strong>von</strong> den Beamten selbst <strong>als</strong> weniger zentral eingestuft. Die Daten geben aber einen Hinweis<br />
94 Bei der Gegenüberstellung wurde erneut auf das Alter zum Zeitpunkt der Befragung zurückgegriffen. Wenn<br />
ein Befragter bspw. aktuell 20 Jahre alt ist, wird er weniger <strong>als</strong> fünf Jahre im Polizeidienst sein; insofern hat er<br />
auch eine geringere Chance, bereits an Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen zu haben.<br />
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