Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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Werden zuerst die Beamtenmerkmale betrachtet, so ergeben sich kaum signifikante Befunde.<br />
Die Anzahl an Beamten vor Ort steht nicht mit der Viktimisierung in Beziehung, ebenso wenig<br />
wie die Anwesenheit eines Beamten mit Migrationshintergrund oder die Dienstgruppe.<br />
Letzterer Befund überrascht, insofern sich in den Modellen in Kapitel 5.3.1. starke Effekte der<br />
Dienstgruppe gezeigt hatten. Wenn die verschiedenen Dienstgruppen aber zu häuslichen <strong>Gewalt</strong>einsätzen<br />
geschickt werden, dann ist das Verletzungsrisiko für alle gleich. Die berichteten<br />
höheren <strong>Gewalt</strong>risiken der Beamten aus dem Einsatz- und Streifendienst sowie der Beamten<br />
aus besonderen Einsatzeinheiten sind damit einzig auf ihre häufigere Konfrontation mit potenziell<br />
eskalierenden Situationen zurückzuführen. 91<br />
Tabelle 5.24: Beamten- und Tätermerkmale <strong>als</strong> Bedingungsfaktoren der Viktimisierung im Rahmen <strong>von</strong><br />
Einsätzen bei häuslicher <strong>Gewalt</strong> (binär logistische Regression; abgebildet: Exp(B))<br />
Modell II:<br />
Modell I nur Zweier-Team-<br />
Einsätze<br />
Täter: nur Frau/en Referenz Referenz<br />
Täter: nur Mann/Männer 1.481 0.848<br />
Täter: anderes 2.668 * 1.620<br />
Täter: fehlende Angabe 1.906 1.631<br />
Täter: nicht unter Alkoholeinfluss Referenz Referenz<br />
Täter: unter Alkoholeinfluss 3.366 *** 4.176 ***<br />
Täter: fehlende Angabe 1.068 0.887<br />
Täter: nicht unter Drogeneinfluss Referenz Referenz<br />
Täter: unter Drogeneinfluss 2.817 *** 2.976 ***<br />
Täter: fehlende Angabe 1.327 * 1.494 *<br />
Familie: deutsche Herkunft Referenz Referenz<br />
Familie: nichtdeutscher Herkunft 1.482 *** 1.347 *<br />
Familie: fehlende Angabe 1.263 1.521<br />
Anzahl Beamte: 1<br />
Referenz<br />
Anzahl Beamte: 2 1.013<br />
Anzahl Beamte: 3 bis 4 1.672<br />
Anzahl Beamte: über 4 2.708<br />
Anzahl Beamte: fehlende Angabe 1.505<br />
weibliche Beamte vor Ort: nein Referenz Referenz<br />
weibliche Beamte vor Ort: ja 0.865 0.750 *<br />
weibliche Beamte vor Ort: fehlende Angabe 1.140 1.404<br />
Beamter mit Mig.hintergrund vor Ort: nein Referenz Referenz<br />
Beamter mit Mig.hintergrund vor Ort: ja 1.273 1.932<br />
Beamter mit Mig.hintergrund vor Ort: fehl. Ang. 1.245 1.382<br />
Dienstgruppe: andere Referenz Referenz<br />
Dienstgruppe: Einsatz-/Streifendienst 1.105 1.175<br />
Dienstgruppe: besondere Einsatzeinheit 0.754 1.117<br />
Dienstgruppe: fehlende Angabe 1.144 2.327 *<br />
N 7257 3819<br />
Nagelkerkes R² .104 .088<br />
* p .051, ** p < .01, *** p < .001<br />
Ein interessanter Befund ergibt sich mit Blick auf das Geschlecht der <strong>Polizeibeamte</strong>n. In Modell<br />
I deutet sich bereits an, dass die Gegenwart <strong>einer</strong> Beamtin vor Ort das Verletzungsrisiko<br />
91 Auch in der bivariaten Betrachtung ergeben sich keine signifikant unterschiedlichen Verletzungsrisiken der<br />
verschiedenen Dienstgruppen. Dass es diesbezüglich keine Unterschiede gibt, ist <strong>als</strong>o nicht Ergebnis da<strong>von</strong>, dass<br />
die Beamten der verschiedenen Dienstgruppen unterschiedlichen Tätern gegenüber stehen würden.<br />
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