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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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teil <strong>von</strong> den Erwachsenen gestellt, wobei dieser Anteil deutlich niedriger ausfällt <strong>als</strong> in der<br />

Krimin<strong>als</strong>tatistik. Insbesondere Heranwachsende und Jungerwachsene werden anteilsmäßig<br />

häufiger <strong>als</strong> Täter berichtet. Auf die Altersgruppe der 18 bis 24jährigen gehen immerhin 48,3<br />

% aller <strong>Gewalt</strong>übergriffe auf <strong>Polizeibeamte</strong> zurück.<br />

Bezüglich der ethnischen Herkunft zeigt sich, dass 59,4 % der Täter <strong>als</strong> deutsch, 36,1 % <strong>als</strong><br />

nichtdeutsch und 4,5 % <strong>als</strong> „unbekannt“ eingestuft wurden. Hinzuweisen ist an dieser Stelle<br />

darauf, dass den Beamten die drei Möglichkeiten „deutsch“, „andere“ und „unbekannt“ zur<br />

Benennung der Herkunft der Täter präsentiert wurden. Es wurde ausdrücklich nicht angesprochen,<br />

dass sie die Staatsangehörigkeit eines Täters zur Grundlage der Zuordnung nehmen sollen,<br />

wie dies in der Polizeilichen Krimin<strong>als</strong>tatistik getan wird. Die Benutzung des Begriffs<br />

„Herkunft“ im Fragebogen zielt vielmehr darauf ab, dass der vermutete oder festgestellte<br />

Migrationshintergrund zu berichten war. Dies kann letztlich dazu geführt haben, dass die Beamten<br />

unterschiedliche Definitionen des Begriffs „Herkunft“ vorgenommen und entsprechend<br />

unterschiedlich geantwortet haben. Der im Vergleich zu den Werten der Krimin<strong>als</strong>tatistik<br />

deutlich höhere Anteil nichtdeutscher Täter gibt aber zugleich einen Hinweis darauf, dass sich<br />

die Beamten bei der Beantwortung höchstwahrscheinlich auf den Migrationshintergrund bezogen<br />

haben. Im Folgenden wird zur Bezeichnung dieser Tätergruppe aus Gründen der einfacheren<br />

Darstellung weiterhin der Begriff der „nichtdeutschen“ Täter genutzt.<br />

Bei Tätern, die hier <strong>als</strong> „unbekannt“ eingestuft werden, handelt es sich <strong>einer</strong>seits um Täter,<br />

die <strong>von</strong> den Beamten zwar <strong>als</strong> nichtdeutsch klassifiziert wurden, zu denen aber keine genaue<br />

Herkunftsangabe vorliegt. Andererseits gehören jene Täter zu dieser Gruppe, die explizit <strong>als</strong><br />

„unbekannt“ eingestuft worden sind. Da dies deutlich häufiger <strong>als</strong> der erstgenannte Fall auftrat,<br />

werden diese Täter im Folgenden <strong>als</strong> fehlende Werte behandelt. Dadurch reduziert sich<br />

die Anzahl an berichteten Tätern auf 2.311. Von diesen Tätern haben 62,2 % eine deutsche<br />

und 37,8 % eine nichtdeutsche Herkunft. Betrachten wir die Quote deutscher und nichtdeutscher<br />

Täter im Ost-West-Vergleich, dann zeigen sich deutliche Unterschiede. Während im<br />

Osten deutsche Täter mit 88,4 % den überwiegenden Teil aller Angreifer ausmachen, sind sie<br />

in Westdeutschland und Berlin nur zu 57,6 % vertreten. Hier haben demgegenüber mehr <strong>als</strong><br />

vier <strong>von</strong> zehn Angreifern eine nichtdeutsche Herkunft (42,4 %), in Ostdeutschland stellen<br />

Nichtdeutsche nur 11,4 % der Täter.<br />

Abbildung 5.14 zeigt, aus welchen Ländern die 874 berichteten Täter nichtdeutscher Herkunft<br />

stammen. Dabei werden sechs Gruppen unterschieden: Fast ein Drittel und damit die größte<br />

Anzahl an Tätern (283) stammt aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion (u.a. Russland, Kasachstan),<br />

was einem prozentualen Anteil <strong>von</strong> 32,4 % entspricht. Am zweithäufigsten mit<br />

23,1 % wurden türkische Täter genannt (202). Weitere 149 Täter (17,1 %) stammen nach Angaben<br />

der Beamten aus Ländern, die islamisch geprägt sind (im Folgenden <strong>als</strong> „andere islamische<br />

Länder“ bezeichnet, insofern die Türkei ebenfalls ein islamisch geprägtes Land ist) 27 , so<br />

dass insgesamt 40,2 % aller nichtdeutschen Täter aus islamischen Ländern stammen. Personen<br />

aus Polen (58) und Ländern des ehemaligen Jugoslawiens/aus Albanien (56) wurden etwa<br />

27 Unter dieser Kategorie wurden folgende Herkunftsangaben zusammen gefasst (Anzahl Täter in Klammern):<br />

Algerien (3), Arabien (23), Irak (5), Iran (5), Islam (2), Kurde (17), Libanon (62), Marokko (3), Naher Osten (1),<br />

Syrien (10), Tunesien (18).<br />

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