02.11.2013 Aufrufe

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

motivierte <strong>Gewalt</strong> <strong>von</strong> links, <strong>von</strong> rechts und <strong>von</strong> anderen Gruppen; politisch motivierte <strong>Gewalt</strong><br />

<strong>von</strong> links wurde 7,3 % der Täter, <strong>von</strong> rechts 2,0 % der Täter und anderer Richtung 0,6 %<br />

der Täter attestiert. Weiterhin wurde in 5,1 % der Übergriffe Erlebnisgewalt (z.B. bei Fußballspielen)<br />

sowie in 4,5 % der Fälle die Tatfortsetzung <strong>als</strong> Tatmotiv berichtet. Unter der Kategorie<br />

„sonstiges“ (8,1 %) wurden verschiedene Motive zusammengefasst, die in offener<br />

Weise berichtet worden sind (z.B. Alkoholeinfluss, Suizidalität, Vernichtung <strong>von</strong> Beweismitteln).<br />

Abbildung 5.22: Motive der Täter aus Sicht der Beamten (in %)<br />

Festnahme entziehen<br />

37,8<br />

Feindschaft gegenüber Polizei/Staat<br />

30,5<br />

Befreiungsabsicht<br />

19,6<br />

persönliches Motiv (z. B. Rache, Wut)<br />

12,5<br />

politisch motivierte <strong>Gewalt</strong><br />

9,5<br />

Erlebnisgewalt<br />

Tatfortsetzung<br />

5,1<br />

4,5<br />

Beutesicherung<br />

2,4<br />

sonstiges<br />

8,1<br />

kein klares Motiv<br />

20,1<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />

Dass relativ häufig das Motiv der Feindschaft gegenüber der Polizei/dem Staat genannt wird,<br />

könnte möglicherweise darauf zurückgeführt werden, dass viele Beamte dieses Motiv pauschal<br />

vielen Tätern unterstellen und es zusätzlich, neben anderen Motiven, im Fragebogen<br />

ankreuzen. Aus diesem Grund wurden die Auswertungen zu den Motiven noch einmal auf<br />

jene Befragten beschränkt, die genau ein Motiv genannt haben. Dabei reduziert sich insbesondere<br />

der Anteil an Beamten, die das Motiv der Feindschaft benannt haben; allerdings findet<br />

sich auch ein deutlich geringerer Anteil an Beamten, die dem Täter Befreiungsabsicht<br />

unterstellen. Diese beiden Motive werden anscheinend besonders häufig zusammen mit anderen<br />

Motiven benannt. Die Einschränkung auf die Fälle mit nur einem benannten Motiv ändert<br />

aber nichts an der Reihenfolge: Am häufigsten wird <strong>als</strong> Motiv sich der Festnahmen entziehen,<br />

am zweithäufigsten die Feindschaft gegenüber Polizei und Staat benannt. Zusammengefasst<br />

scheinen die Übergriffe damit vergleichsweise selten gegen den Beamten infolge <strong>einer</strong> persönlichen<br />

Differenz zu erfolgen. Vielmehr stellt die Rolle bzw. Funktion des Beamten <strong>als</strong><br />

Vertreter des staatlichen <strong>Gewalt</strong>monopols das wichtigste Motiv für die Angreifer dar.<br />

Da einige der genannten Motive offensichtlich einen Bezug zur Einsatzsituation, in der der<br />

Übergriff stattfand, aufweisen (z.B. Festnahme entziehen, Tatfortsetzung), erscheint es sinnvoll,<br />

beide Übergriffsmerkmale gemeinsam zu betrachten (Tabelle 5.10). Dabei werden die<br />

Motive Festnahme entziehen und Befreiungsabsicht sowie die Motive Tatfortsetzung und<br />

71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!