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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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am häufigsten bei Angriffen im Rahmen familiären Streitigkeiten (52,9 %). Unklar bleibt, ob<br />

Einsatzteams mit weiblichen Beamten generell häufiger zu Einsätzen bei häuslicher <strong>Gewalt</strong><br />

geschickt werden oder ob solche Zusammensetzungen gerade in dieser Situation ein erhöhtes<br />

Gefährdungspotential darstellen. Dass ein Beamter mit Migrationshintergrund bei dem Übergriff<br />

anwesend war, kam am häufigsten in Festnahme-Situationen (7,5 %) und am seltensten<br />

bei Veranstaltungen (2,0 %) vor. Zudem sind Beamte zwischen 25 und unter 50 Jahren öfter<br />

bei Übergriffen wegen (versuchter) Straftaten vor Ort, während Teams aus jüngeren Beamten<br />

und Beamten mittleren Alters besonders häufig bei außerfamiliären Streitereien bzw. Schlägereien<br />

zugegen waren. Ältere gemischte Einsatzteams befanden sich hingegen besonders selten<br />

bei entsprechenden Übergriffen vor Ort.<br />

Tabelle 5.11: Zusammensetzung des Einsatzteams (in %)<br />

Situation<br />

mind. ein mind. ein Beamter<br />

mit Migrati-<br />

weiblicher<br />

Beamter onshintergrund<br />

vor Ort vor Ort<br />

nur 25- bis<br />

unter<br />

50jährige<br />

vor Ort<br />

junges altersgemischtegemischtes<br />

Team<br />

älteres alters-<br />

Team (25 bis (25 bis unter 50<br />

unter 50 Jahre, Jahre, 50 Jahre<br />

unter 25 Jahre) und älter)<br />

gesamt 45,3 4,5 56,1 19,1 18,8<br />

Festnahme/Überprüfung<br />

44,3 7,5 50,7 22,1 21,4<br />

Verdächtiger<br />

Streit/Schlägerei<br />

(nicht Familie)<br />

49,3 5,0 56,6 24,4 11,8<br />

Familienstreitigkeit 52,9 2,7 56,8 21,2 17,8<br />

Störung öff. Ordnung 42,6 3,9 55,2 19,6 20,0<br />

Verkehrsunfall, -<br />

37,5 3,3 61,4 16,3 17,4<br />

kontrolle, -delikt<br />

(versuchte) Straftat 39,6 3,8 62,9 8,8 18,9<br />

Veranstaltung 38,0 2,0 54,0 16,0 22,0<br />

Personenkontrolle 45,1 5,6 54,9 18,3 19,7<br />

Sonstiges 50,0 4,4 51,9 17,7 24,7<br />

fett: höchster Wert, unterstrichen: niedrigster Wert<br />

An dieser Stelle kann zudem untersucht werden, unter welchen Bedingungen die Einsätze<br />

derart eskalieren, dass neben dem befragten (und verletzten) Beamten auch noch Kollegen<br />

angegriffen werden. In Bezug auf den näher zu beschreibenden Übergriff wurde die Frage<br />

gestellt, ob auch Kollegen „Ziel eines gewalttätigen Übergriffs desselben Täters/derselben<br />

Täter“ (Wortlaut im Fragebogen) geworden sind. Dies bejahten 67,1 % der Befragten. Es ist<br />

<strong>als</strong>o alles andere <strong>als</strong> ungewöhnlich, dass mehrere Beamte <strong>Opfer</strong> <strong>von</strong> Übergriffen werden. Da<br />

es aber bei immerhin einem Drittel der Übergriffe dementsprechend nicht zu <strong>einer</strong> gleichzeitigen<br />

Verletzung des Kollegen gekommen ist, stellt sich die Frage, was die einen Einsätze <strong>von</strong><br />

den anderen Einsätzen unterscheidet. Hierbei soll sich allein auf solche Einsätze konzentriert<br />

werden, bei denen zwei <strong>Polizeibeamte</strong> vor Ort waren, um die Gefahr <strong>von</strong> Scheinkorrelationen<br />

gering zu halten. Den nachfolgenden Auswertungen liegen damit Angaben <strong>von</strong> 740 Beamten<br />

zugrunde; 463 berichteten da<strong>von</strong>, dass auch der Kollege Ziel eines <strong>Gewalt</strong>übergriffs war.<br />

Abbildung 5.28 gibt darüber Auskunft, welche Tätereigenschaften mit einem höheren Risiko<br />

der Eskalation einhergehen. Dabei zeigt sich, dass eine gleiche oder eine höhere Täteranzahl<br />

das Risiko, dass beide Beamten verletzt werden, erhöht. Bei zwei oder mehr Angreifern liegt<br />

der Anteil, dass auch der Kollege angegriffen wurde, bei 70,8 %, bei nur einem Angreifer bei<br />

61,1 %. Zudem gilt, dass alkoholisierte Täter mit einem erhöhten Verletzungsrisiko beider<br />

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