Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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seien <strong>als</strong> ihre Kollegen (Rabe-Hemp, 2008). Folglich könnte vermutet werden, dass<br />
weibliche Beamte aufgrund dieser Kompetenzen gerade in Konfliktsituationen stärker<br />
deeskalierend wirken, wodurch sich ihr Risiko angegriffen zu werden, senkt. Allerdings<br />
findet bspw. die Hypothese, wonach sich weibliche Beamte dem Bürger gegenüber<br />
stärker unterstützend verhalten, nur teilweise empirische Bestätigung (ebd.).<br />
Vielmehr scheinen Frauen weniger Drohungen und <strong>Gewalt</strong> in Interaktionen mit dem<br />
Bürger einzusetzen, verglichen mit ihren männlichen Kollegen (Garner et al., 1996;<br />
Manzoni, 2003; Rabe-Hemp, 2008; Schuck/Rabe-Hemp, 2005). Da sich der <strong>Gewalt</strong>einsatz<br />
<strong>von</strong> Bürger und Polizei gegenseitig bedingen (z.B. Garner et al, 1996; Manzoni,<br />
2003), könnten weibliche Beamte deshalb eine niedrigere Viktimisierungsrate aufweisen.<br />
- Hinsichtlich der nicht-sichtbaren beamtenbezogenen Merkmale liegen derzeit kaum<br />
Erkenntnisse vor. Manzoni (2003) findet Hinweise darauf, dass wahrgenommener<br />
Stress mit dem Viktimisierungsrisiko in Zusammenhang, wobei die Kausalrichtung<br />
unklar ist. Gleiches gilt auch für den Befund <strong>von</strong> Griffiths und McDaniels (1993), wonach<br />
Beamte, die angegriffen wurden eine höhere Aggressivität/Feindseligkeit aufwiesen<br />
<strong>als</strong> Nichtopfer.<br />
Im Rahmen der durchgeführten Befragung ist es ebenfalls möglich, verschiedene Risikofaktoren<br />
zu untersuchen. Dabei kann sich aber leider nur auf sichtbare Merkmale der Täter und der<br />
Beamten konzentriert werden. Eine Forschungsfrage des Projekts ist insofern, die Gültigkeit<br />
der Befunde zu den sichtbaren Risikofaktoren anhand <strong>einer</strong> bundesdeutschen Polizeistichprobe<br />
zu prüfen.<br />
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