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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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Abbildung 5.53 belegt darüber hinaus, dass Beamte des Streifendiensts (Einsatz-/ Streifenbzw.<br />

Zivilstreifendienst) am häufigsten solche Einsätze hatten. Fast vier <strong>von</strong> fünf Beamten<br />

dieser Dienstgruppe berichteten <strong>von</strong> mindestens einem Einsatz bei häuslicher <strong>Gewalt</strong> (79,8<br />

%). Beamte des Kriminal- und Ermittlungsdienstes werden hingegen am seltensten zu entsprechenden<br />

Einsätzen gerufen (13,5 %). Zusätzlich wird ein Stadt-Land-Gefälle sichtbar:<br />

Beamte aus ländlichen Regionen berichten häufiger <strong>von</strong> Einsätzen bei häuslicher <strong>Gewalt</strong> <strong>als</strong><br />

Beamte aus städtischen oder großstädtischen Gebieten (59,4 zu 47,2 bzw. 43,5 %). Dies ist<br />

zum Teil darauf zurück zu führen, dass in (groß)städtischen Gebieten bestimmte Dienstgruppen<br />

häufiger vertreten sind, die generell seltener zu entsprechenden Einsätzen gerufen werden.<br />

Werden die Auswertungen daher auf Streifendienstbeamte eingeschränkt, schwächt sich<br />

der Stadt-Land-Unterschied ab.<br />

Bezogen auf den zeitlich am kürzesten zurückliegenden Einsatz im Rahmen häuslicher <strong>Gewalt</strong><br />

des Jahres 2009 wurden detaillierte Angaben zu den anwesenden Personen, zum Einfluss<br />

<strong>von</strong> Alkohol und Drogen, zur Einsatzteamzusammensetzung usw. <strong>von</strong> den Beamten erbeten. 81<br />

Die Auswahl des letzten Einsatzes stellt eine Zufallsauswahl dar, weshalb die damit erzielten<br />

<strong>Ergebnisse</strong> <strong>als</strong> repräsentativ für diesen Einsatztyp einzustufen sind. Insgesamt 8.682 Beamte<br />

haben angegeben, mindestens einen Einsatz erlebt zu haben. Da aber ein Teil dieser Beamten<br />

wiederum keine vertieften Angaben zum letzten Einsatz gemacht hat, werden nachfolgend die<br />

Fallzahlen, die den einzelnen Auswertungen zugrunde liegen und die mehr oder weniger deutlich<br />

<strong>von</strong> 8.682 Fällen abweichen, mit ausgewiesen.<br />

In Abbildung 5.54 ist dargestellt, welche Personen <strong>Opfer</strong> bzw. Täter der innerfamiliären <strong>Gewalt</strong><br />

gewesen sind. 82 In der überwiegenden Mehrheit der Fälle wurde eine Frau bzw. wurden<br />

mehrere Frauen <strong>als</strong> <strong>Opfer</strong> der innerfamiliären <strong>Gewalt</strong> benannt (96,3 %). Männer und Kinder<br />

waren in solchen Situationen seltener <strong>Opfer</strong> (12,9 bzw. 26,5 %). 83 Hinsichtlich der Täter kehrt<br />

sich das Bild um: Bei 96,0 % der Einsätze wurde ein Mann bzw. wurden mehrere Männer <strong>als</strong><br />

Täter identifiziert; für Frauen gilt dies nur zu 13,2 % (Kinder/ Jugendliche 10,6 % 84 ). Werden<br />

<strong>Opfer</strong>- und Täterpersonen zusammen <strong>als</strong> Konstellation betrachtet, so zeigt sich, dass in 83,5<br />

% der Fälle die Frau das <strong>Opfer</strong> und der Mann der Täter der <strong>Gewalt</strong> gewesen ist. Dies beschreibt<br />

somit die typische Situation, die Beamte bei Einsätzen wegen häuslicher <strong>Gewalt</strong> vorfinden.<br />

Dass sowohl Frauen <strong>als</strong> auch Männer <strong>als</strong> <strong>Opfer</strong> und Täter in Erscheinung getreten<br />

sind, gilt in 8,1 % der Fälle. Andere Konstellationen sind eher selten. Hinzuweisen ist an dieser<br />

Stelle darauf, dass bei der Darstellung der Konstellationen Kinder und Jugendliche <strong>als</strong><br />

Täter resp. <strong>Opfer</strong> nicht berücksichtigt worden sind, so dass unter „anderen“ Konstellationen<br />

bspw. auch Gruppen zu finden sind, in denen eine Frau das <strong>Opfer</strong> war, zugleich aber kein<br />

Mann <strong>als</strong> Täter in Erscheinung getreten ist (sondern Kinder bzw. Jugendliche). Für die typische<br />

Situation „Frau <strong>Opfer</strong>, Mann Täter“ gilt, dass in einem Viertel der Fälle auch Kinder/<br />

Jugendliche <strong>als</strong> <strong>Opfer</strong> benannt wurden (25,2 %), in 7,6 % der Fälle Kinder/ Jugendliche auch<br />

<strong>als</strong> Täter in Erscheinung treten sind.<br />

81 Wurde nur ein Einsatz im Rahmen häuslicher <strong>Gewalt</strong> im Jahr 2009 berichtet, sollte dieser <strong>von</strong> den Befragten<br />

detailliert dargestellt werden.<br />

82 Wenn Befragte keine Personen bzw. wenn sie „nicht bekannt“ angegeben haben, wurden diese <strong>als</strong> fehlende<br />

Werte behandelt.<br />

83 Kind/er bzw. Jugendliche/r wurden getrennt abgefragt, zur besseren Übersicht aber an dieser Stelle zusammengefasst.<br />

84 Kinder wurden nur in 1,1 % der Fälle <strong>als</strong> Täter benannt, Jugendliche immerhin in 9,7 % der Fälle.<br />

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