Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
echtlicher<br />
Beurteilung (2.033)<br />
des Umgangs mit<br />
der Dienstwaffe<br />
(2.022)<br />
Konflikthandhabung<br />
(2.016)<br />
körperlicher<br />
Abwehr (2.036)<br />
psychologischer<br />
Beurteilung (1.997)<br />
(eher) schlechte<br />
Praxistauglichkeit<br />
des Leitfadens<br />
(1.892)<br />
Einhaltung der<br />
Richtlinien (eher)<br />
nicht möglich<br />
(2.147)<br />
nicht möglich war, sich an die Richtlinien zu halten, auch die generelle Praxistauglichkeit des<br />
Leitfadens (LF 371) zur Eigensicherung in Frage stellen. Dies lässt sich mit den Daten bestätigen.<br />
Demnach schätzen Beamte, die beim Übergriff die Richtlinien (eher) nicht einhalten<br />
konnten, den Leitfaden insgesamt auch signifikant häufiger <strong>als</strong> (eher) praxisuntauglich ein<br />
(59,2 %), verglichen mit Befragten, bei denen die Einhaltung der Eigensicherungsleitlinien<br />
(eher) gut möglich war (41,8 %). Trotzdem geben selbst letztgenannte noch recht häufig an,<br />
dass die Richtlinien zur Eigensicherung weniger praxistauglich sind. Damit erhält der Leitfaden,<br />
der die Richtlinien zur Eigensicherung beinhaltet, eine relativ schlechte Bewertung <strong>von</strong><br />
den <strong>Opfer</strong>n <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>übergriffen. Diesen deshalb grundsätzlich in Frage zu stellen, erscheint<br />
allerdings unverhältnismäßig, da er nicht den Anspruch haben kann, jede Form der<br />
Viktimisierung in jeglicher Situation verhindern zu können.<br />
Abbildung 5.48: Anteil kritischer Beamter hinsichtlich Ausstattung und Ausbildung (in %, in Klammern:<br />
Anzahl Fälle)<br />
70,0<br />
60,0<br />
57,7<br />
53,5<br />
63,8<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
16,9 16,5<br />
14,6 12,9<br />
20,0<br />
15,6<br />
33,0<br />
25,6<br />
38,2<br />
29,9<br />
44,3<br />
38,9<br />
52,6<br />
fehlende<br />
Schutzausstattung/<br />
Bekleidung<br />
(eher) schlechte Vorbereitung bzgl. ...<br />
Eigensicherung<br />
Anteil bezogen auf 2.603 Befragte<br />
Anteil bezogen auf Befragte ohne fehlende Angabe<br />
Die dargestellten Kritikpunkte an der Ausstattung und Ausbildung wurden zudem differenziert<br />
für verschiedene Merkmale der Beamten untersucht. Folgende <strong>Ergebnisse</strong> sind dabei<br />
festzuhalten 69 :<br />
- Alter der Befragten: Jüngere Beamte (unter 30 Jahre) fühlen sich seltener (eher)<br />
schlecht auf die rechtliche und psychologische Beurteilung der Situation sowie die<br />
Konflikthandhabung vorbereitet <strong>als</strong> dienstältere Beamte. Im Gegensatz dazu wird die<br />
Vorbereitung hinsichtlich des Umgangs mit der Dienstwaffe <strong>von</strong> unter 30jährigen häufiger<br />
<strong>als</strong> (eher) schlecht bewertet.<br />
- Situation des Übergriffs: Im Hinblick auf die Konflikthandhabung fühlten sich die Beamten<br />
in folgenden Situationen deutlich seltener (eher) schlecht vorbereitet: Veranstaltungen,<br />
Störungen der öffentlichen Ordnung und Verkehrskontrollen, -unfälle bzw.<br />
-delikte. Demgegenüber war dies im Rahmen <strong>von</strong> Personenkontrollen und Familienstreitigkeiten<br />
überdurchschnittlich häufig der Fall. Zudem wird die Vorbereitung hinsichtlich<br />
der körperlichen Abwehr bei Personenkontrollen häufiger <strong>als</strong> (eher) schlecht<br />
bewertet, während sich niedrigere Anteile für Demonstrationen und Veranstaltungen<br />
69 Berichtet werden nur Unterschiede, die <strong>als</strong> signifikant ausgewiesen werden.<br />
120