Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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Tatverdächtigen männlich, in den Folgejahren bleibt dieses hohe Niveau fast unverändert erhalten.<br />
Zudem zeigt sich, dass etwa jeder fünfte Tatverdächtige im Jahr 2005 nichtdeutscher<br />
Herkunft war (21,1 %). In den darauffolgenden Jahren nimmt dieser Anteil kontinuierlich ab;<br />
nur im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 gibt es wieder einen leichten Anstieg auf 18,6 %.<br />
Abbildung 2.2: Entwicklung des Anteils männlicher und nichtdeutscher Tatverdächtiger bei Widerstandshandlungen<br />
gegen die Staatsgewalt seit 2005 (in %)<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
88,8 88,6 88,0 88,0 87,2<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
21,1 20,0 19,4 18,0 18,6<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Anteil männlich (in %) Anteil nichtdeutsch (in %)<br />
Der leichte Rückgang des Anteils nichtdeutscher Tatverdächtiger könnte <strong>einer</strong>seits bedeuten,<br />
dass nichtdeutsche Personen mittlerweile tatsächlich seltener Widerstandsdelikte gegen die<br />
Staatsgewalt ausführen. Andererseits ist zu beachten, dass nichtdeutsche Tatverdächtige laut<br />
Polizeilicher Krimin<strong>als</strong>tatistik Personen ausländischer Staatsangehörigkeit, Staatenlose und<br />
Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit sind. Personen die neben der deutschen auch<br />
eine andere Staatsangehörigkeit besitzen, werden <strong>als</strong> Deutsche gezählt. Es wird insofern nicht<br />
auf einen eventuellen Migrationshintergrund Bezug genommen, sondern einzig auf die<br />
Staatsangehörigkeit. Die seltenere Registrierung nichtdeutscher Tatverdächtiger könnte deshalb<br />
auch bedeuten, dass die Gruppe an Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit in<br />
Deutschland abnimmt, zugleich aber die Gruppe an Menschen mit Migrationshintergrund und<br />
vorhandener deutscher Staatsangehörigkeit zunimmt. Unter den deutschen Tatverdächtigen<br />
würden sich dann mehr Personen finden, die früher <strong>als</strong> Nichtdeutsche gezählt worden wären.<br />
Die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 sowie der Rückgang des Zuzugs <strong>von</strong><br />
Ausländern nach Deutschland lassen diese Vermutung plausibel erscheinen. Wie Bevölkerungsstatistiken<br />
zeigen, ist der Anteil an Deutschen, die einen Migrationshintergrund aufweisen,<br />
zwischen 2005 und 2009 tatsächlich <strong>von</strong> 9,4 % auf 10,4 % der Gesamtbevölkerung gestiegen,<br />
der Anteil an Ausländern hingegen gesunken (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
2008). Es ist deshalb nicht da<strong>von</strong> auszugehen, dass der Rückgang des Anteils nichtdeutscher<br />
Tatverdächtiger einen Trend zu <strong>einer</strong> selteneren Beteiligung <strong>von</strong> Migranten an Widerstandshandlungen<br />
indiziert, sondern dass diese vermehrt zu den deutschen Tatverdächtigen<br />
gezählt werden.<br />
In Abbildung 2.3 ist zusätzlich das Alter der registrierten Tatverdächtigen dargestellt. Deutlich<br />
wird, dass der Anteil an unter 18-jährigen Tatverdächtigen <strong>von</strong> 8,6 % im Jahr 2005 auf<br />
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