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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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Tabelle 5.13: Mentale Vorbereitung, Bewertung der Situation und Kommunikation mit dem Täter vor<br />

dem Übergriff nach Einsatzsituation (in %; in Klammern: Anzahl Fälle)<br />

mentale Vorbereitung<br />

(2.175)<br />

Bewertung<br />

der Situation<br />

(2.420)<br />

Kommunikation<br />

mit dem späteren<br />

Täter (2.422)<br />

ja<br />

(eher) gefährlich<br />

ja<br />

gesamt 68,4 39,8 75,4<br />

Festnahme/Überprüfung Verdächtiger 67,9 40,7 75,8<br />

Streit/Schlägerei (nicht Familie) 67,5 44,4 79,4<br />

Familienstreitigkeit 74,8 45,2 89,6<br />

Störung öffentliche Ordnung 65,9 33,2 88,3<br />

Verkehrskontrolle, -unfall, -delikt 55,9 25,3 73,4<br />

(versuchte) Straftat 60,2 35,4 71,6<br />

Veranstaltung 74,7 45,4 58,5<br />

Demonstration 89,3 65,1 28,0<br />

Personenkontrolle 58,0 24,0 85,6<br />

Sonstiges 63,8 32,7 83,3<br />

fett: höchster Wert, unterstrichen: niedrigster Wert<br />

Ebenfalls in Tabelle 5.13 dargestellt, ist der Anteil an Beamten, die die Situation vor dem<br />

Übergriff <strong>als</strong> (eher) gefährlich eingestuft haben. 46 Auffällig ist, dass nur zwei <strong>von</strong> fünf Beamten<br />

(39,8 %) das Gefühl hatten, dass die Situation gefährlich war; wohlgemerkt alle Beamten<br />

wurden derart verletzt, dass sie mindestens einen Tag dienstunfähig geworden sind. Dies<br />

spricht dafür, dass für viele Beamte der Angriff überraschend kommt und keine Hinweise auf<br />

eine Eskalation zu erkennen waren. Ob dies daran liegt, dass die Beamten diese Hinweise<br />

nicht wahrgenommen haben, kann an dieser Stelle nicht geprüft werden, weil jenseits der Angaben<br />

der Beamten keine objektiven Informationen zum Übergriff vorliegen. Interessant ist,<br />

dass bei Demonstrationen die Situation am häufigsten <strong>als</strong> gefährlich eingeschätzt wurde. Hier<br />

ist es <strong>als</strong>o mehrheitlich der Fall, dass die Beamten das Geschehen mehr oder weniger vorwegnehmen<br />

konnten, es letztlich aber trotzdem nicht zu verhindern war, dass sie verletzt werden.<br />

Bei Personenkontrollen ist es am seltensten der Fall, dass der Situation Gefährlichkeit<br />

attestiert wurde.<br />

In drei Viertel aller Fälle hat es zwischen dem Beamten und dem Täter vor dem Übergriff ein<br />

Gespräch gegeben (75,4 %). Mit Ausnahme <strong>von</strong> Demonstrationen kam es in allen Situationen<br />

mehrheitlich zu <strong>einer</strong> vorherigen Kommunikation. Bei Familienstreitigkeiten liegt die Quote<br />

sogar bei 89,6 %. Dies muss allerdings nicht bedeuten, dass in den anderen Fällen kein Gespräch<br />

stattgefunden hat. Die Beamten wurden lediglich gefragt, ob sie selbst mit dem Täter<br />

gesprochen haben, nicht, ob gleiches auch für den anwesenden Kollegen gilt.<br />

Für weibliche Beamte gilt, dass sie signifikant häufiger mit dem Täter kommuniziert haben:<br />

Dies trifft auf 81,1 % der weiblichen Beamten und nur auf 75,4 % der männlichen Beamten<br />

zu. Wie weitere Analysen zeigen, ergibt sich insbesondere bei folgenden Situationen ein Unterschied:<br />

Störungen der öffentlichen Ordnung (Frauen kommuniziert: 97,1 %; Männer kommuniziert:<br />

86,1 %), Festnahmen/ Überprüfungen verdächtiger Personen (86,1 % bzw. 73,8<br />

%), Verkehrskontrollen, -unfälle, -delikte (84,0 % bzw. 72,9 %) sowie sonstige Situationen<br />

46 Die Gefährlichkeit konnte <strong>von</strong> „1 – völlig ungefährlich“ bis „10 – extrem gefährlich“ eingestuft werden. Die<br />

Antworten 6 bis 10 wurden zur Kategorie „(eher) gefährlich“ zusammengefasst.<br />

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