Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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Abbildung 2.4: Anteil an Fällen <strong>von</strong> Widerstand gegen die Staatgewalt, die <strong>von</strong> allein handelnden, <strong>von</strong><br />
unter Alkoholeinfluss stehenden und <strong>von</strong> bereits <strong>als</strong> Tatverdächtige in Erscheinung getretenen Tatverdächtigen<br />
verübt wurden seit 2005<br />
100,0<br />
90,0<br />
91,4 91,4 92,5<br />
89,7<br />
92,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
62,8 63,2 63,1<br />
65,9 66,1 65,4 65,3 65,4 65,7<br />
69,8<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2005 2006 2007 2008 2009 2005 2006 2007 2008 2009<br />
allein handelnd (in %) unter Alkoholeinfluss (in %) bereits <strong>als</strong> TV in Erscheinung getreten (in %)<br />
Hinsichtlich des Merkm<strong>als</strong> des Alleinhandelns hat es über die Jahre hinweg keine Veränderungen<br />
gegeben. Auffällig ist demgegenüber zum einen die Zunahme der Fälle, die unter Einfluss<br />
<strong>von</strong> Alkohol erfolgten. 5 Während dies im Jahr 2005 auf 62,8 % der Widerstandsdelikte<br />
zutraf, liegt der Anteil 2009 bereits bei 66,1 %. Diese Entwicklung findet sich auch in anderen<br />
Kriminalitätsbereichen, so z.B. bei der <strong>Gewalt</strong>kriminalität (2005: 29,7 %, 2009: 33,1 % unter<br />
Alkoholeinfluss begangene Taten). Auffällig ist zum anderen, dass zwischen 2008 und 2009<br />
der Anteil an Tatverdächtigen ansteigt, die bereits früher <strong>als</strong> solche in Erscheinung getreten<br />
sind (<strong>von</strong> 65,7 auf 69,8 %). Auch dabei gilt, dass für andere Kriminalitätsbereiche vergleichbare<br />
Anstiege existieren. Alle Straftaten betrachtend ist dieser Anteil zwischen 2008 und 2009<br />
<strong>von</strong> 55,6 auf 59,0 % angestiegen. Die These ist daher naheliegend, dass der Anstieg auf die<br />
Veränderungen der Erfassungsmodalitäten der bundesweiten Krimin<strong>als</strong>tatistik zurückzuführen<br />
ist. Durch die Umstellung auf die echte Tatverdächtigenzählung kann verlässlicher <strong>als</strong> in<br />
der Vergangenheit ermittelt werden, ob ein Tatverdächtiger bereits früher – auch in anderen<br />
Bundesländern – polizeilich in Erscheinung getreten ist. Der Anteil an Personen, die bereits<br />
<strong>als</strong> Tatverdächtige in Erscheinung getreten sind, wurde vor 2009 in der Bundesstatistik unterschätzt,<br />
da zu Tatverdächtigen, die in mehreren Bundesländern wegen eines Tatverdachts registriert<br />
wurden, keine tatverdächtigenbezogenen Informationen aus den Bundesländern zusammengeführt<br />
werden konnten. Seit 2009 ist eine verlässliche Schätzung dieses Anteils<br />
möglich.<br />
Die Auswertungen der Polizeilichen Krimin<strong>als</strong>tatistik zu den Tätern der Widerstandsdelikte<br />
gegen die Staatsgewalt belegen damit, dass diese Delikte vor allem durch allein handelnde<br />
Personen ausgeführt werden. Die Tatverdächtigen sind überwiegend männlichen Geschlechts<br />
und haben zu über der Hälfte ein Alter ab 25 Jahren. Die Mehrzahl der Tatverdächtigen hat<br />
eine deutsche Staatsangehörigkeit. In nahezu zwei Drittel aller Fälle waren die Tatverdächtigen<br />
bereits <strong>als</strong> solche in Erscheinung getreten oder standen zum Tatzeitpunkt unter Alkohol-<br />
5 Alkoholeinfluss bei der Tatausführung liegt laut Polizeilicher Krimin<strong>als</strong>tatistik vor, wenn dadurch die Urteilskraft<br />
des Tatverdächtigen während der Tatbegehung beeinträchtigt ist. Dabei ist ein offensichtlicher oder nach<br />
den Ermittlungen wahrscheinlicher Alkoholeinfluss maßgeblich.<br />
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