Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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Etwa jeder dritte Übergriff (32,4 %) ereignete sich im Zuge der Kontaktaufnahme, wie Abbildung<br />
5.10 belegt. Gleich häufig fanden Übergriffe zudem mit jeweils 27,7 % bei Festnahmen<br />
bzw. Ingewahrsamnahmen sowie im Rahmen <strong>von</strong> Schlichtungsversuchen statt. Weiterhin gab<br />
etwa jeder fünfte Beamte (21,3 %) an, beim Fluchtversuch des Täters/ der Täter angegriffen<br />
worden zu sein. Die Verweigerung <strong>einer</strong> Anordnung wurde mit 14,3 % bereits seltener benannt.<br />
Unter der Kategorie „sonstiges“ wurden wiederum Maßnahmen mit wenigen Nennungen<br />
sowie offene Angaben der Beamten zusammengefasst. Hierzu gehören das Verbringen in<br />
die Zelle, die Abnahme eines Gegenstands, sonstige Personenkontrollen und Blutentnahmen.<br />
19<br />
Abbildung 5.10: Polizeiliche Maßnahmen zum Zeitpunkt des Übergriffs (in %)<br />
vor/bei Ansprechen/Kontaktaufnahme<br />
32,4<br />
Schlichtungsversuch<br />
Festnahme/Ingewahrsamnahme<br />
27,7<br />
27,7<br />
Fluchtverhinderung<br />
21,3<br />
Verweigerung <strong>einer</strong> Anordnung<br />
14,3<br />
Androhung <strong>von</strong> Zwangsmaßnahmen<br />
allgem<strong>einer</strong> Streifendienst<br />
Fahrzeugkontrolle<br />
Transport<br />
Absperrung/Schutzmaßnahmen/Räumung<br />
Durchsuchung<br />
7,4<br />
7,0<br />
6,9<br />
6,8<br />
5,7<br />
5,2<br />
Sonstiges<br />
18,2<br />
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0<br />
Betrachten wir auch hier für jede Einsatzsituation die drei am häufigsten genannten Maßnahmen,<br />
bei denen die Beamten angegriffen wurden, dann zeigt sich u.a., dass Übergriffe im<br />
Verkehrsbereich zu 60,4 % bei Fahrzeugkontrollen stattgefunden haben, Übergriffe bei innerwie<br />
außerfamiliärer Streitigkeiten am häufigsten bei Schlichtungsversuchen (52,1 bzw. 46,0<br />
%). Angriffe auf Beamte während Demonstrationen ereigneten sich vorwiegend bei Schutzmaßnahmen<br />
(44,8 %) wie Absperrungen oder Räumungen. Abgesehen <strong>von</strong> diesen Unterschieden<br />
weist der Maßnahmenvergleich über die Situationen hinweg aber auch verschiedene<br />
Überschneidungspunkte auf. Die Kontaktaufnahme, der Schlichtungsversuch und die Festzusammengefasst:<br />
bei der Aufnahme eines Vorfalls, vor Ansprechen/ Kontaktaufnahme, beim Ansprechen/<br />
Kontaktaufnahme und bei der Identitätsfeststellung zu „vor/ bei Ansprechen/ Kontaktaufnahme“; unmittelbar<br />
bei der Festnahme/ Ingewahrsamnahme, beim Handschellen anlegen und beim Personen abführen zu „Festnahme/<br />
Ingewahrsamnahme“; unmittelbarer bei Versuch, Streitigkeiten zu schlichten bzw. Schlägereien zu beenden<br />
und beim Versuch, andere Handlungen der Person zu unterbinden zu „Schlichtversuch“; beim Versuch, die<br />
Flucht zu verhindern, unmittelbar bei der Verfolgung und beim Zugriff zu „Fluchtverhinderung“; Fahrzeugkontrolle<br />
PKW und sonstige Fahrzeugkontrolle zu „Fahrzeugkontrolle“; Ein-Aussteigen aus Polizeifahrzeug, Weg<br />
zwischen Dienstgebäude und Dienstfahrzeug und Gefangenentransport zu „Transport“; Absperrung, Objektschutz/Personenschutz<br />
und Räumung zu „Absperrung, Schutzmaßnahmen, Räumung“;<br />
19 Fast die Hälfte aller Beamten (45,1 %) kreuzten mindestens zwei Antworten zu den durchgeführten Maßnahmen<br />
an. Werden die Auswertungen auf all jene Fälle beschränkt, die nur eine gültige Angabe gemacht haben,<br />
bleibt die Reihenfolge der Maßnahmen aber weitestgehend erhalten.<br />
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