02.11.2013 Aufrufe

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Einschätzungen zur Aggressivität der Täter haben sich nur hinsichtlich eines Merkm<strong>als</strong><br />

über die Jahre hinweg verändert. Während 2005 noch in 10,8 % der Übergriffe eine Tötungsabsicht<br />

unterstellt wurde, sinkt dieser Anteil bis 2009 auf 6,5 %, allerdings nicht kontinuierlich<br />

(2006: 5,1 %, 2007: 6,5 %, 2008: 9,7 %). Der Anteil aggressiver und in Verletzungsabsicht<br />

handelnder Täter bleibt über die Jahre unverändert hoch. Ebenfalls nicht bedeutsam verändert<br />

hat sich der Anteil an Hinterhaltsfällen; allerdings deutet sich eine leicht rückläufige<br />

Tendenz an (2005: 8,6 %, 2009: 6,8 %).<br />

5.2.4. Beamtenmerkmale<br />

Demographische Merkmale des befragten Beamten<br />

Um feststellen zu können, ob bestimmte Beamtengruppen häufiger einen Übergriff mit<br />

Dienstunfähigkeit erleben <strong>als</strong> andere, ist es sinnvoll, die Gesamtstichprobe, <strong>als</strong>o alle an der<br />

Befragung teilgenommenen Beamten, mit jenen <strong>Polizeibeamte</strong>n, die <strong>Opfer</strong> eines Übergriffs<br />

mit nachfolgender Dienstunfähigkeit geworden sind, hinsichtlich verschiedener demographischer<br />

Merkmale miteinander zu vergleichen. Dies wurde z.T. bereits in Kapitel 4 bei der Beschreibung<br />

der Stichproben getan, weshalb an dieser Stelle nur noch einmal die wichtigsten<br />

Befunde wiederholt werden sollten. Erstens zeigt sich, dass weibliche Beamte seltener unter<br />

den Beamten mit erlebtem <strong>Gewalt</strong>übergriff mit nachfolgender Dienstunfähigkeit zu finden<br />

sind. Zweitens finden sich in der Gruppe der <strong>Opfer</strong> überproportional häufig jüngere Beamte<br />

(unter 50jährige), Beamte aus dem Einsatz- und Streifendienstbeamte bzw. dem Zivilstreifendienst<br />

sowie Beamte, die in Großstädten ihrem Dienst nachgehen.<br />

Die Dauer der Dienstunfähigkeit variiert dagegen nicht mit dem Geschlecht. Männliche und<br />

weibliche Beamte werden <strong>als</strong>o insgesamt betrachtet vergleichbar häufig mindestens sieben<br />

Tage dienstunfähig. Hinsichtlich der anderen Faktoren finden sich signifikante Unterschiede.<br />

Demnach gilt, dass jüngere (unter 30jährige) und ältere (mindestens 50jährige) Befragte seltener<br />

eine Dienstunfähigkeit <strong>von</strong> mindestens sieben Tagen aufweisen <strong>als</strong> Beamte der Alterskategorie<br />

30 bis unter 50 Jahre. Bezogen auf den Tätigkeitsbereich zeigen sich bei Kriminalund<br />

Ermittlungsdienstbeamten seltener lange Dienstunfähigkeitsdauern (32,6 % mindestens<br />

sieben Tage). Außerdem kann festgehalten werden, dass Übergriffe in großstädtischen Gebieten<br />

häufiger zu <strong>einer</strong> Dienstunfähigkeit <strong>von</strong> mindestens sieben Tagen geführt haben (47,5 %)<br />

<strong>als</strong> Übergriffe in ländlichen und städtischen Gebieten (36,0 bzw. 36,1 %).<br />

Demographische Zusammensetzung des Einsatzteams<br />

Jenseits der Merkmale des Beamten erscheint es zusätzlich sinnvoll, die demographische Zusammensetzung<br />

des Einsatzteams zu betrachten, da bei einem Großteil der Einsätze, in dessen<br />

Rahmen es zu Übergriffen kommt, zwei oder mehr Beamten zugegen sind. Um die Zusammensetzung<br />

des Einsatzteams zu ermitteln, wurden die Beamten zunächst gefragt, ob der<br />

Übergriff im Rahmen eines geschlossenen Einsatzes (z.B. Demonstration) erfolgt ist oder im<br />

Rahmen anderer Einsätze. Diese Unterscheidung ist deshalb wichtig, weil geschlossene Einsätze<br />

meist mit größeren Einsatzteams einhergehen. Fragen zur Geschlechter- oder ethnischen<br />

Zusammensetzung sind dann nicht sinnvoll, weil diese Informationen nur für kleine Einsatzteams<br />

valide ermittelt werden können. Insgesamt gaben 13,3 % der Beamten an, dass der<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!