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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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Ebenfalls starke Unterschiede ergeben sich für die Anzahl der Teilnahmen an den einzelnen<br />

Fortbildungen bzw. Trainings. Dabei können drei Gruppen unterschieden werden (Tabelle<br />

E1): Personen dir nur einmal eine Maßnahme absolviert haben, Personen, die dies zwei- bis<br />

viermal getan haben und Personen, die fünfmal oder häufiger an <strong>einer</strong> solchen Maßnahme<br />

teilgenommen haben. Mit der letzten Gruppe wird quasi eine jährliche Teilnahme abzubilden<br />

versucht. Dies scheint insbesondere für die Schießtrainings der Fall zu sein: Von denjenigen<br />

Beamten, die seit 2005 ein Schießtraining absolviert haben, haben dies 83,8 % fünfmal und<br />

häufiger getan. Eine solch hohe Anzahl an Teilnahmen stellt im Vergleich zu den meisten<br />

anderen Maßnahmen bzw. Trainings die Ausnahme dar. Nur Selbstverteidigungstrainings<br />

werden <strong>von</strong> der Mehrheit der Teilnehmer im ca. jährlichen Turnus absolviert.<br />

Die Bewertung der Trainings sollten die Befragten anhand der klassischen Schulnotenskala<br />

<strong>von</strong> eins bis sechs vornehmen. Bei mehreren Fortbildungs- bzw. Trainingsteilnahmen wurde<br />

um eine durchschnittliche Bewertung gebeten. Auffällig ist erstens, dass die in Tabelle E1<br />

dargestellten Mittelwerte deutlich im positiven Bereich bei etwas über zwei liegen; auch die<br />

Spannbreite der Mittelwerte ist eher gering ausgeprägt (zwischen 2,15 und 2,43). Die Fortbildungen<br />

werden <strong>als</strong>o mehrheitlich <strong>als</strong> gut eingestuft. Zweitens werden die Fortbildungen zum<br />

Verhalten bei Großeinsätzen (z.B. Demonstrationen) am – relativ betrachtet – schlechtesten<br />

bewertet. Die positivsten Einstufungen erhalten Trainings zur Eigensicherung, zur Deeskalation<br />

bzw. Konfliktschlichtung und zur Kommunikation mit spezifischen Personengruppen.<br />

Alle Befragten, d.h. nicht nur diejenigen, die an Fortbildungen oder Trainings teilgenommen<br />

haben, sollten zusätzlich angeben, ob sie sich in den verschiedenen Bereichen eine Fortbildung<br />

wünschen würden. Damit lassen sich Fortbildungsbedarfe ermitteln. Wie sich zeigt,<br />

scheint in jenem Bereich, in dem bereits die höchste Teilnehmerquote festzustellen ist, zugleich<br />

auch der höchste Bedarf nach Fortbildungen zu bestehen: bei den Schießtrainings. Etwas<br />

überraschend ist dies nicht nur aufgrund der bereits bestehenden hohen Abdeckung und<br />

Durchführungsfrequenz, sondern auch deshalb, weil der Einsatz <strong>von</strong> Schusswaffen im Allgemeinen<br />

sowie im besonderen Fall <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>übergriffen, die zu Dienstunfähigkeit geführt<br />

haben, äußerst selten ist. Eigensicherung und Selbstverteidigung stellt demgegenüber ein alltägliches<br />

Verhalten dar, weshalb hier nicht verwundert, dass sich 85,2 bzw. 75,2 % der Befragten<br />

Fortbildungen wünschen. Gerade für die Selbstverteidigungstrainings ist dieser Anteil<br />

<strong>als</strong> hoch einzustufen, da nur knapp die Hälfte seit 2005 an <strong>einer</strong> solchen Maßnahme teilgenommen<br />

hat. Fortbildungen zum Thema Kriminalprävention wünschen sich mit 33,3 % die<br />

wenigsten Beamten.<br />

Insbesondere die Teilnahme sowie der Wunsch nach Fortbildungen variiert mit der Dienstzugehörigkeit,<br />

wie Tabelle E.2 belegt. Dabei wurden die verschiedenen Maßnahmen und Trainings<br />

entlang <strong>von</strong> vier Oberkategorien („Eigensicherung“, „Training Selbstschutz“ usw.) dargestellt.<br />

<strong>Polizeibeamte</strong> aus dem Kriminal- und Ermittlungsdienst berichten meist am seltensten<br />

da<strong>von</strong>, dass sie seit 2005 an den verschiedenen Maßnahmen teilgenommen haben. Besonders<br />

große Unterschiede sind beim Selbstverteidigungstraining sowie beim Verhalten bei<br />

Großeinsätzen festzustellen. Diese Bereiche dürften für die alltägliche Arbeit <strong>von</strong> Kriminalund<br />

Ermittlungsdienstbeamten generell auch weniger zentral sein. 93 Diese Beamten nehmen<br />

93 Dass überhaupt Beamte dieser Dienstzugehörigkeit angeben, Fortbildungsmaßnahmen bspw. zum Verhalten<br />

bei Großeinsätzen besucht zu haben, kann damit in Zusammenhang stehen, dass nur die aktuelle Dienstzugehö-<br />

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