Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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Frau/en<br />
Mann/Männer<br />
Kind/er bzw.<br />
Jugendliche/r<br />
Frau/en<br />
Mann/Männer<br />
Kind/er bzw.<br />
Jugendliche/r<br />
Frau <strong>Opfer</strong>,<br />
Mann Täter<br />
beide <strong>Opfer</strong><br />
und Täter<br />
Frau Täter,<br />
Mann <strong>Opfer</strong><br />
anderes<br />
Abbildung 5.54: <strong>Opfer</strong> und Täter beim letzten Einsatz bei häuslicher <strong>Gewalt</strong> im Jahr 2009 (in %; in<br />
Klammern: Anzahl Fälle)<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
96,3<br />
12,9<br />
26,5<br />
13,2<br />
96,0<br />
10,6<br />
83,5<br />
8,1<br />
1,9<br />
6,6<br />
<strong>Opfer</strong> (7.321) Täter (7.404) <strong>Opfer</strong>-Täter-Konstellation (7.308)<br />
Die Einstufung, wer <strong>Opfer</strong> und wer Täter ist, wurde durch den befragten Beamten vorgenommen<br />
und muss nicht in jedem Fall auch objektiv richtig sein. Allerdings ist hier, wie bei<br />
allen anderen Angaben auch, da<strong>von</strong> auszugehen, dass die Beamten um größtmögliche Objektivität<br />
ihrer Antworten bemüht gewesen sein dürften.<br />
Neben dem Geschlecht der beteiligten Personen wurde zudem nach der Herkunft der Familie,<br />
wegen der der Einsatz erfolgte, gefragt. Hierzu machten 6.911 Beamte eine Angabe, wobei<br />
sich folgende Verteilung ergibt:<br />
- In 60,6 % der Fälle hatte die Familie eine eindeutig deutsche Herkunft.<br />
- In 39,4 % der Fälle waren Familien nichtdeutscher Herkunft beteiligt, wobei sich 30,4<br />
% der Einsätze bei eindeutig nichtdeutschen Familien ereigneten; bei 9,1 % der Fälle<br />
handelte es sich um Vorfälle, die in ‚gemischten‘ Familien mit Familienmitgliedern<br />
auch deutscher Herkunft stattfanden. Letztgenannte Familienkonstellationen werden<br />
nachfolgend zu den nichtdeutschen Familien gezählt, was <strong>einer</strong>seits damit begründet<br />
werden kann, dass bei Familien mit Aussiedlerhintergrund bspw. aus Ländern der<br />
ehemaligen Sowjetunion formell Familienangehörige mit deutscher Herkunft anwesend<br />
sind, da es sich um deutsche Staatsangehörige handelt. Die Beamten haben hier<br />
möglicherweise aber keine klare Zuordnung vornehmen können. Andererseits sind<br />
Einsätze, an denen tatsächlich sowohl deutsche <strong>als</strong> auch nichtdeutsche Familienmitglieder<br />
beteiligt sind, stärker mit jenen vergleichbar, in denen sich der Konflikt nur<br />
zwischen nichtdeutschen Familienmitgliedern ereignet. Beide Typen stellen bspw. besondere<br />
Herausforderungen an die interkulturelle Kompetenz der Beamten.<br />
Werden die Angaben zu den nichtdeutschen Familien gruppiert, dann ergibt sich das in Abbildung<br />
5.55 präsentierte Bild. Insgesamt jede zehnte Familie stammt aus Ländern der ehemaligen<br />
Sowjetunion bzw. aus der Türkei (10,5 bzw. 10,2 %). Nennungen anderer Länder kommen<br />
hingegen recht selten vor. Auffällig ist, dass in 7,2 % der Fälle zwar <strong>von</strong> den Beamten<br />
eine nichtdeutsche Herkunft der Familie berichtet wurde, eine detaillierte Nennung jedoch<br />
ausblieb, so dass diese Fälle <strong>als</strong> „unbekannte, nichtdeutsche Länder“ eingestuft werden müssen.<br />
Bei 1,9 % der Einsätze wurden mehrere nichtdeutsche Herkunftsländer genannt, wobei<br />
auch hier besonders häufig Länder der ehemaligen Sowjetunion sowie die Türkei vorkamen.<br />
Die Verteilung entspricht in etwa der Verteilung, die für Übergriffe im Rahmen <strong>von</strong> Fami-<br />
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