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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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Dienstherrn herangetragen werden, begründet sein. Offen bleibt allerdings, warum die Beamten<br />

mehrheitlich unzufrieden mit dem Verhalten ihres Dienstherrn sind bzw. durch welche<br />

Maßnahmen eine höhere Zufriedenheit erreicht werden kann. 74<br />

Abbildung 5.51: Anteil kritischer Beamter hinsichtlich des Verhaltens der Kollegen und Vorgesetzten (in<br />

%, in Klammern: Anzahl Fälle)<br />

80,0<br />

74,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

54,1<br />

40,0<br />

33,3<br />

37,3<br />

30,0<br />

31,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

10,0<br />

14,9<br />

0,0<br />

7,6<br />

Kritik am Verhalten der Kollegen<br />

beim Übergriff (1.969)<br />

keine Schutzvorkehrungen zur<br />

Eigensicherung durch Einsatzleitung<br />

getroffen (1.162)<br />

keine/wenig Absprache bzgl. der<br />

Aufgabenverteilung beim Einsatz<br />

(2.159)<br />

(eher) schlechte Fürsorge durch<br />

Dienstherr (1.902)<br />

Anteil bezogen auf 2.603 Befragte<br />

Anteil bezogen auf Befragte ohne fehlende Angabe<br />

Die anderen Kritikpunkte dieses Komplexes beziehen sich auf das konkrete Verhalten <strong>von</strong><br />

Vorgesetzten bzw. Kollegen in der Einsatzsituation. Bei etwa einem Drittel aller Übergriffe<br />

lag eine unzureichende Absprache bzgl. der Aufgabenverteilung vor dem Einsatz vor. 75 Bei<br />

Demonstrationen war dies seltener der Fall (25,5 %). Daneben sollten die Beamten einschätzen,<br />

ob die Einsatzleitung alle nötigen Schutzvorkehrungen zur Eigensicherung der handelnden<br />

<strong>Polizeibeamte</strong>n getroffen hatte. Während 14,9 % dies eindeutig verneinten, gab etwa jeder<br />

dritte Beamte an (31,5 %), dass keine Einsatzleitung vorhanden war. Werden letztere Fälle<br />

und fehlende bzw. „weiß nicht“ Angaben ausgeschlossen, erhöht sich der Anteil <strong>von</strong> Übergriffen<br />

ohne vorhergehende Schutzvorkehrungen auf mehr <strong>als</strong> das Doppelte (33,3 %). Kritik<br />

an der Schutzvorkehrung durch die Einsatzleitung wurde am seltensten bei Übergriffe im<br />

Rahmen <strong>von</strong> Veranstaltungen (19,0 %) und Demonstrationen (22,4 %) geübt.<br />

Im Gegensatz zur Beurteilung des Dienstherrn, wird das Verhalten der eignen Kollegen beim<br />

Übergriff weitestgehend positiv eingeschätzt. Lediglich 7,6 % bzw. 10,0 % der Beamten äußerten<br />

Unzufriedenheit mit dem Agieren des Kollegen. 76 Ein interessanter Befund ergibt sich,<br />

wenn das Geschlecht der anwesenden Beamten in den Analysen berücksichtigt wird: Das<br />

Verhalten der Kollegen wird häufiger kritisiert, wenn es sich dabei um eine Frau handelt. Beschränken<br />

wir die Auswertung auf Zweierteams, so kritisieren 10,7 % der männlichen Befrag-<br />

74 Weitere Analysen ergeben keine Unterschiede in der Bewertung der Fürsorge des Dienstherrn nach dem Geschlecht<br />

oder der regionalen Herkunft (Stadt-Land).<br />

75 Die Antwortskala auf die Frage nach der Absprache der Aufgabenverteilung war zehnfach gestuft („1 – gar<br />

nicht“, „10 – sehr gut“). Für die Auswertungen wurden die Werte 1 bis 5 zu „keine/wenig“ zusammengefasst.<br />

76 Die Beurteilung des Verhaltens des Kollegen umfasst ursprünglich die vier Merkmale Kooperativität, Unterstützung,<br />

Zuverlässigkeit und Konfliktvermeidung, die <strong>von</strong> „1 – sehr schlecht“ bis „4 – sehr gut“ eingeschätzt<br />

werden sollten. Alle vier Items gingen in eine Mittelwertsskala ein; Werte zwischen 1 und 2,5 werden <strong>als</strong> kritische<br />

Einschätzungen eingestuft.<br />

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