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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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Übergriffe lagen zwei oder mehr Nennungen vor 12 , wobei dies überdurchschnittlich häufig bei<br />

Demonstrationen der Fall war.<br />

Zusätzlich untersucht wurde, wie die Art und Weise der Ausführung des Übergriffs mit der<br />

Dauer der Dienstunfähigkeit in Zusammenhang steht. Dabei zeigen sich für zwei der vier<br />

<strong>Gewalt</strong>formen Besonderheiten: Erstens führen Übergriffe, die unter Verwendung eines Fahrzeuges<br />

stattfinden, zu den schwerwiegendsten Folgen; über die Hälfte der Beamten, die das<br />

erlebt haben, waren mindestens sieben Tage dienstunfähig (50,6 %). Der entgegengesetzte<br />

Trend ist zweitens für die „Sonstiges“ Kategorie zu beobachten, bei der deutlich häufiger geringere<br />

Dienstunfähigkeitsdauern festzustellen sind (1-2 Tage dienstunfähig: 48,7 %). Dass<br />

der Einsatz <strong>von</strong> Waffen oder gefährlichen Gegenständen nicht zu <strong>einer</strong> längeren Dienstunfähigkeit<br />

führt, kann möglicherweise dadurch erklärt werden, dass derartige Übergriffe – wie<br />

dargestellt – vorwiegend bei Demonstrationen stattfinden, bei denen die Beamten eine bessere<br />

Schutzausstattung tragen.<br />

5.2.2. Situationsmerkmale<br />

Wochentag, Jahreszeit und Uhrzeit des Übergriffs<br />

Die Beamten, die <strong>Opfer</strong> eines Übergriffs mit Dienstunfähigkeit geworden sind, wurden gefragt,<br />

an welchem Wochentag dies stattfand. Abbildung 5.5 belegt, dass es eine erhöhte Konzentration<br />

<strong>von</strong> Übergriffen auf <strong>Polizeibeamte</strong> am Wochenende gibt (63,1 % aller Übergriffe),<br />

wobei allein samstags fast ein Drittel der Beamten angegriffen wurde (nicht dargestellt). 13 An<br />

Sonntagen ereigneten sich fast genauso häufig Übergriffe wie an Freitagen (15,7 zu 16,2 %),<br />

weshalb es sinnvoll erscheint, diese drei Tage zusammen zu fassen. Dies lässt sich auch inhaltlich<br />

begründen, da bereits Freitagsabends Veranstaltungen, Diskotheken, Bars usw. verstärkt<br />

aufgesucht werden. Montags oder dienstags fanden demgegenüber nur 14,2 % der<br />

Übergriff statt, mittwochs oder donnerstags 22,6 %.<br />

Die gefundene Häufung <strong>von</strong> Übergriffen an den Wochenenden lässt sich auch für die einzelnen<br />

Einsatzsituationen feststellen. Übergriffe im Rahmen <strong>von</strong> Demonstrationen (84,9 %),<br />

Veranstaltungen (80,4 %) und außerfamiliären Streitigkeiten/ Schlägereien (72,2 %) finden<br />

insbesondere zwischen Freitag und Sonntag statt. Werden die Beamten bei Verkehrskontrollen,<br />

-unfällen, -delikten (18,7 %) angegriffen, dann erfolgten diese vergleichsweise häufiger<br />

zu Wochenbeginn. Gleiches lässt sich auch für Übergriffe bei Familienstreitigkeiten (17,5 %)<br />

festhalten, wobei sich diese auch gegen Mitte der Woche häufen (27,5 %). Zudem erfolgte<br />

fast jeder dritte Übergriff, der sich während der Festnahme <strong>einer</strong> verdächtigen Person ereignete,<br />

mittwochs bzw. donnerstags (32,4 %).<br />

12 In drei Viertel der Fälle handelte es sich dabei um körperliche <strong>Gewalt</strong> in Kombination mit dem Einsatz <strong>von</strong><br />

Waffen/ Gegenständen.<br />

13 Alle in diesem Kapitel sowie den nachfolgenden Kapiteln vorgestellten Auswertungen beziehen sich auf die<br />

2.603 ausgewählten Übergriffe.<br />

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