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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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zungen des Migrationshintergrundes der Anwesenden erbeten worden sind. Manche<br />

Migrantengruppen (z.B. Aussiedler aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion) sind<br />

weniger eindeutig <strong>als</strong> solche erkennbar verglichen mit anderen Migrantengruppen<br />

(z.B. aus der Türkei) und werden dementsprechend häufiger <strong>als</strong> deutsch kategorisiert.<br />

Zum anderen ist zu beachten, dass die Beamten nur gebeten worden sind, einen Migrationshintergrund<br />

der anwesenden Polizisten zu berichten. Sie wurden nicht gefragt,<br />

wie viele anwesende Beamte deutscher Herkunft waren. Wenn über keine Beamten<br />

mit Migrationshintergrund berichtet wurde, wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass alle anwesenden<br />

Beamten deutsch waren.<br />

- Anzahl Täter: Den Beamten standen nach eigenen Angaben insgesamt 2.517 Täter gegenüber.<br />

Insofern bestand am Einsatzort eine Überzahlsituation: Den Tätern standen<br />

fast doppelt so viele <strong>Polizeibeamte</strong> gegenüber. Dies ist aber nur eine rein rechnerische<br />

Überlegenheit. Zu beachten ist erstens, dass neben den Personen, die letztlich die Tat<br />

ausgeführt haben und die entsprechend <strong>als</strong> Täter zu berichten waren, noch weitere aggressive<br />

Personen vor Ort gewesen sein können. Zweitens ist nicht bekannt, ob die<br />

Beamten tatsächlich <strong>von</strong> Beginn des Konflikts an in der Überzahl waren oder ob diese<br />

Situation erst dadurch zustande gekommen ist, dass Verstärkung angefordert wurde.<br />

Welche demographische Zusammensetzung sich für die Einsatzteams ergibt, wenn statt der<br />

anwesenden Beamten die 1.616 Einsätze bzw. Fälle betrachtet werden, ist Tabelle 5.11 zu<br />

entnehmen. 42 Bei fast jedem zweiten Übergriff (45,3 %) befand sich mindestens eine weibliche<br />

Beamtin vor Ort, bei 4,5 % der Einsätze war mindestens ein Beamter mit Migrationshintergrund<br />

anwesend. In Bezug auf die Alterszusammensetzung zeigt sich, dass in mehr <strong>als</strong> der<br />

Hälfte der Fälle ausschließlich Beamte im Alter zwischen 25 und unter 50 Jahren vor Ort waren.<br />

Junge altersgemischte Teams (inkl. Beamte im Alter unter 25 Jahre) und ältere gemischte<br />

Teams (inkl. Beamte im Alter ab 50 Jahre) sind in etwa jedem fünften Einsatz zugegen. Andere<br />

altersgemischte Teams bilden mit 6,0 % die Ausnahme, weshalb auf deren Darstellung<br />

verzichtet wurde.<br />

Im Vergleich der Jahre 2005 bis 2009 ergeben sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich<br />

der demographischen Zusammensetzung, wohl aber Entwicklungstrends. So steigt der<br />

Anteil an Einsätzen, bei denen mindestens eine Frau bzw. mindestens ein Migrant anwesend<br />

waren, sukzessive an. Gleiches gilt auch für den Anteil an älteren gemischten Einsatzteams.<br />

Die Öffnung des Polizeidienst für Frauen kann damit mit den Daten ebenso nachvollzogen<br />

werden wie die Öffnung für Personen mit Migrationshintergrund oder die langsame Alterung<br />

der Bevölkerung, die auch zur Folge hat, dass Beamte länger ihren Dienst versehen und später<br />

in den Ruhestand eintreten.<br />

Ebenfalls in Tabelle 5.11 dargestellt, ist die Zusammensetzung der Teams in Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> der Einsatzsituation. 43 Ein signifikanter Unterschied ergibt sich dabei nur für den Anteil<br />

an Einsätzen, bei denen mindestens ein weiblicher Beamter vor Ort war. Einsatzteams mit<br />

mindestens <strong>einer</strong> Frau finden sich am seltensten bei Übergriffen im Verkehrsbereich (37,5 %),<br />

42 In 45,1 % der Fälle waren zwei Beamte vor Ort, nur in 4,2 % der Fälle ein einzelner Beamter. Drei bis sechs<br />

Beamte waren dementsprechend in 50,7 % der Fälle anwesend.<br />

43 Aufgrund der geringen Fallzahlen wird die Situation „Demonstration“ nicht dargestellt. Übergriffe bei Demonstrationen<br />

ereignen sich, wie oben erwähnt, vornehmlich im Rahmen geschlossener Einsätze, zu denen keine<br />

demographischen Informationen der anwesenden Beamten erhoben worden sind.<br />

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