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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

3,8<br />

8,0<br />

8,0<br />

5,9<br />

4,9<br />

5,6<br />

5,0<br />

14,3<br />

12,3<br />

12,6<br />

12,6<br />

11,7<br />

11,1<br />

9,0<br />

7,0<br />

6,4<br />

6,8<br />

6,2<br />

5,9<br />

11,8<br />

24,9<br />

29,1<br />

33,3<br />

30,4<br />

32,2<br />

45,3<br />

49,7<br />

47,2<br />

45,0<br />

43,6<br />

Zusätzlich ist in Abbildung 5.27 dargestellt, wie sich die verschiedenen Tätermotive innerhalb<br />

der letzten fünf Jahre entwickelt haben. Ein Trend ist dabei nur beim Motiv der Feindschaft<br />

gegenüber der Polizei/dem Staat festzustellen: Mit Ausnahme des Jahres 2007 steigt der Anteil<br />

an Tätern, die aus Sicht des Beamten aufgrund dieses Motivs gehandelt haben, kontinuierlich<br />

an. Während dieses Motiv im Jahr 2005 bei etwa jedem viertem Übergriff (24,9 %) genannt<br />

wurde, vermuten die <strong>Opfer</strong> des Jahres 2009 ein solches Tatmotiv bei nahezu jedem dritten<br />

Täter (32,2 %). Wird die Entwicklung des Motivs Feindschaft gegenüber Polizei/Staat<br />

ohne Übergriffe im Rahmen <strong>von</strong> Demonstrationen betrachtet, dann ist ebenfalls ein Anstieg<br />

zwischen 2005 und 2009 <strong>von</strong> 23,7 auf 30,7 % festzustellen. Differenzierte Auswertungen haben<br />

zudem gezeigt, dass der Anstieg insbesondere bei Störungen der öffentlichen Ordnung<br />

sowie bei Veranstaltungen zu verzeichnen ist: Im Jahr 2005 wurde 11,5 % der Täter bei Störungen<br />

der öffentlichen Ordnung Feindschaft attestiert, im Jahr 2009 war dies bei 46,6 % der<br />

Übergriffe der Fall (Veranstaltungen: 10,5 auf 40,0 %). Gerade im Bereich der Routineeinsätze<br />

im öffentlichen Raum schlägt den Beamten <strong>als</strong>o immer häufiger eine Feindschaft der Täter<br />

entgegen. Diese Entwicklung findet sich vor allem bei deutschen Tätern: Handelten deutsche<br />

Täter 2005 zu 20,1 % aus Feindschaft, beträgt der Anteil 2009 27,8 % (nichtdeutsche Täter:<br />

29,9 % zu 31,3 %).<br />

Zu den anderen Motiven finden sich kaum Veränderungen: Erlebnisgewalt wird über die Jahre<br />

hinweg immer etwa jedem 20. Täter attestiert. Übergriffe wegen persönlicher Motive sind<br />

zwischen 2005 (14,3 %) und 2009 (11,7 %) etwas gesunken, ebenso wie Übergriffe, bei denen<br />

sich die Täter der Festnahme entziehen/sich befreien wollten.<br />

Abbildung 5.27: Motive der Täter aus Sicht der Beamten zwischen 2005 und 2009 (in %)<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

Festnahme<br />

entziehen/<br />

Befreiungsabsicht<br />

Feindschaft<br />

gegenüber<br />

Polizei/Staat<br />

persönliches<br />

Motiv (z. B.<br />

Rache, Wut)<br />

politisch<br />

motivierte <strong>Gewalt</strong><br />

Erlebnisgewalt<br />

Tatfortsetzung/<br />

Beutesicherung<br />

Es könnte an dieser Stelle eingewendet werden, dass sich der nur für das Motiv der Feindschaft<br />

gegen Polizei und Staat abzeichnende Anstieg kein echter Anstieg ist, sondern dadurch<br />

zustande kommt, dass die polizeilich und medial geführten Diskussionen der letzten Jahre<br />

dazu geführt haben, dass eine größere Sensibilität bezüglich dieses Themas besteht und deshalb<br />

bei kürzer zurückliegenden Übergriffen dieses Tatmotiv häufiger vermutet wurde <strong>als</strong><br />

zuvor (sog. „Primingeffekt“). Gegen solch einen Effekt spricht allerdings, dass diese Diskussionen<br />

ebenso für das Motiv der Erlebnisgewalt geführt worden sind, für die keine Anstiege<br />

zu beobachten sind. Es ist deshalb da<strong>von</strong> auszugehen, dass Primingeffekte nicht für den Anstieg<br />

verantwortlich sind.<br />

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