Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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gesamt<br />
ländlich<br />
städtisch<br />
großstädtisch<br />
Täter: nur<br />
Frau<br />
Täter: nur<br />
Mann<br />
dt. Familie<br />
ndt. Familie<br />
ndt. Fam.: eh.<br />
SU<br />
ndt. Fam.:<br />
Türkei<br />
Täter nicht<br />
alkohol.<br />
Täter alkohol.<br />
1,5<br />
1,3<br />
2,4<br />
3,1<br />
4,0<br />
5,0<br />
4,8<br />
4,9<br />
4,7<br />
6,0<br />
6,1<br />
5,6<br />
5,3<br />
6,9<br />
6,8<br />
7,0<br />
7,6<br />
7,2<br />
7,8<br />
8,3<br />
8,3<br />
8,9<br />
8,7<br />
8,9<br />
8,5<br />
9,2<br />
9,9<br />
10,3<br />
10,3<br />
9,8<br />
11,0<br />
10,9<br />
11,7<br />
11,6<br />
11,6<br />
12,9<br />
Fälle 89 ) <strong>als</strong> auch für den Beamten selbst (0,3 %) eine Ausnahme dar. Zwei Befunde sind bzgl.<br />
der Verletzung noch zu erwähnen: Erstens zeigt sich zusammengefasst, dass immerhin in 8,3<br />
% aller Einsätze bei häuslicher <strong>Gewalt</strong> mindestens ein Beamter (Kollege oder Befragter<br />
selbst) verletzt worden ist (in 1,2 % der Fälle mit Dienstunfähigkeit; N = 7.257). Zweitens<br />
gilt, dass in vier <strong>von</strong> zehn Fällen, in denen eine Verletzung erfolgt, mehrere Beamte da<strong>von</strong><br />
betroffen sind, insofern sowohl für die Kollegen <strong>als</strong> auch für den Befragten selbst Verletzungen<br />
angegeben worden sind.<br />
In Bezug auf den zusammengefassten Indikator „mindestens ein Beamter (Kollege und/ oder<br />
selbst) verletzt“ ergeben sich einige interessante Gruppenunterschiede (Abbildung 5.60). Zunächst<br />
zeigt sich, dass in Fällen, in denen zwei Beamte vor Ort waren, nur zu 6,0 % Verletzungen<br />
berichtet wurden, in Fällen, in denen bis zu sechs Beamte 90 vor Ort waren, 9,9 %.<br />
Dies überrascht nicht, da da<strong>von</strong> auszugehen ist, dass größere Einsatzteams in erster Linie<br />
dann zu <strong>Gewalt</strong>vorfällen geschickt werden, wenn diese zu eskalieren drohen bzw. bereits eskaliert<br />
sind, d.h. wenn die Gefahr eines Übergriffs auf die Beamten hoch ist. Eine hohe Einsatzteamstärke<br />
führt <strong>als</strong>o nicht zu mehr Verletzungen, sondern Situationen mit hohem Verletzungsrisiko<br />
bringen eine hohe Einsatzteamstärke mit sich.<br />
Abbildung 5.60: Anteil mind. ein verletzter Beamter beim letzten Einsatz bei häuslicher <strong>Gewalt</strong> im Jahr<br />
2009 (in %)<br />
14,0<br />
12,0<br />
10,0<br />
8,0<br />
6,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
0,0<br />
gesamt zwei Beamte bis 6 Beamte<br />
Ebenfalls Hinweise auf ein größeres Verletzungsrisiko ergeben sich, wenn die Herkunft der<br />
Familie, in der der Einsatz erfolgt, betrachtet wird. Hat die Familie einen Migrationshintergrund,<br />
dann steigt das Risiko, dass der Einsatz mit <strong>einer</strong> Verletzung eines Beamten endet: Bei<br />
deutschen Familien wird in 6,8 % der Fälle <strong>von</strong> <strong>einer</strong> Verletzung berichtet, bei Familien mit<br />
Migrationshintergrund („nichtdeutsch“) in 10,3 % der Fälle. Zweier-Teams sind diesem höhe-<br />
89 Als Antwortoptionen standen hier „ja, mit nachfolgender Dienstunfähigkeit“ und „ja, mit teilweise nachfolgender<br />
Dienstunfähigkeit (bei mehreren Kollegen)“ zur Verfügung. Beide Antworten wurden zu <strong>einer</strong> Kategorie<br />
zusammengefasst.<br />
90 In dieser Gruppe befinden sich jene Fälle, in denen drei bis sechs Beamte vor Ort waren sowie zusätzlich die<br />
sehr wenigen Fälle, in denen ein Beamter vor Ort war (s.o.). Da die <strong>Ergebnisse</strong> zu dieser Gruppe fast ausschließlich<br />
durch die Fälle bestimmt sind, in denen drei bis sechs Beamte vor Ort waren, wird im Folgenden der Einfachheit<br />
halber da<strong>von</strong> gesprochen, dass es sich um die Gruppe mit mehr <strong>als</strong> zwei Beamten handelt.<br />
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