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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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onshintergrund sehr gering sind. Wird deshalb nur zwischen deutschen Beamten und solchen<br />

mit Migrationshintergrund unterschieden, so zeigt sich, dass <strong>Polizeibeamte</strong> mit Migrationshintergrund<br />

in Migrantenfamilien nicht seltener verletzt werden <strong>als</strong> deutsche Beamte. In<br />

Zweier-Teams, in denen beide Beamte deutsch sind, beträgt die Verletzungsquote bei Einsätzen<br />

bei nichtdeutschen Familien 6,6 %; in Zweier-Teams mit mindestens einem Beamten mit<br />

Migrationshintergrund 7,1 %. Was sich allerdings zeigt ist, dass Teams mit Migranten bei<br />

deutschen Familien einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind (in 10,9 % der Fälle<br />

Verletzungen, deutsche Teams: 4,7 %). Für Teams mit ausschließlich deutschen Beamten<br />

steigt hingegen das Risiko leicht, bei Einsätzen in nichtdeutschen Familien verletzt zu werden<br />

im Vergleich zu Einsätzen bei deutschen Familien (6,6 zu 4,7 %).<br />

Abschließend soll der Befund, dass weibliche Beamte im Einsatzteam deeskalierend wirken,<br />

noch einmal mittels deskriptiver Auswertungen verdeutlicht werden, da dieser Befund für die<br />

Organisation der Polizei <strong>von</strong> besonderer Bedeutung sein dürfte. Dabei wird sich auf Zweier-<br />

Teams beschränkt, für die vollständige Angaben zum Geschlecht des Befragten sowie des<br />

anwesenden Kollegen, zur Herkunft des Befragten und des anwesenden Kollegen sowie zur<br />

eventuellen Verletzung des Befragten und des anwesenden Kollegen zur Verfügung stehen.<br />

Dies gilt für insgesamt 3.573 Befragte bzw. Fälle; im Rahmen dieser Einsätze waren, da es<br />

sich um Zweier-Teams handelt, 7.146 Beamte vor Ort.<br />

Bei den Einsätzen, in denen ein weiblicher Beamter vor Ort war, kam es zu 5,4 % zur Verletzung<br />

mindestens eines Beamten, in den Fällen, in denen zwei männliche Beamte vor Ort waren,<br />

kam es in 6,0 % der Fälle zur Verletzung mindestens eines Beamten. Dieser Befund ist<br />

im Wesentlichen darauf zurück zuführen, dass bei gemischtgeschlechtlichen Einsatzteams<br />

seltener beide Beamte verletzt werden (1,9 zu 3,1 %). Auf die einzelnen Beamten herunter<br />

gerechnet zeigt sich, dass in rein männlichen Teams 187 <strong>von</strong> 4.112 eingesetzten Beamten bei<br />

Einsätzen bei häuslicher <strong>Gewalt</strong> zu Schaden kommen (4,5 %). In gemischtgeschlechtlichen<br />

Teams gilt dies für 109 <strong>von</strong> 2.976 eingesetzten Beamten (3,7 %); da<strong>von</strong> sind 56 Beamte weiblich<br />

und 53 Beamte männlich, d.h. es ist nicht der Fall, dass in solchen Teams vor allem die<br />

männlichen Beamten verletzt würden. Diese Zahlen verdeutlichen zugleich Folgendes: Wenn<br />

ein männlicher Beamter zusammen mit einem anderen männlichen Beamten in einem Zweierteam<br />

zu einem Einsatz im Rahmen häuslicher <strong>Gewalt</strong> gerufen wird, dann ist sein Risiko, verletzt<br />

zu werden, 4,5 % (187 <strong>von</strong> 4.112 anwesenden männlichen Beamten). Wenn ein männlicher<br />

Beamter mit einem weiblichen Beamten zusammen in den Einsatz geht, dann liegt das<br />

Risiko nur bei 3,6 % (53 <strong>von</strong> 1.488 anwesenden Beamten); d.h. das Verletzungsrisiko ist um<br />

mehr <strong>als</strong> ein Fünftel niedriger (-21,7 %). 92<br />

92 Dieser Effekt ist nicht darauf zurückzuführen, dass die rein männlichen Zweierteams signifikant häufiger<br />

Festnahmen vornehmen mussten. Gemischtgeschlechtliche Teams haben genauso häufig Täter fest genommen<br />

wie rein männliche Teams; gleiches gilt für das Erteilen eines Platzverweises.<br />

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