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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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Um die Frage zu beantworten, welches Geschlecht, welches Alter und welche ethnische Herkunft<br />

die Täter hatten, wird sich nachfolgend auf solche Übergriffe beschränkt, bei denen <strong>von</strong><br />

<strong>einer</strong> hohen Verlässlichkeit der Angaben der Beamten auszugehen ist. Dabei werden nur jene<br />

Übergriffe einbezogen, bei denen höchstens bis zu fünf Täter berichtet wurden; Übergriffe mit<br />

mehr <strong>als</strong> fünf Tätern werden nicht berücksichtigt. 25 Zudem werden nur jene Übergriffe ausgewertet,<br />

bei denen die Beamten sowohl Angaben zum Geschlecht, <strong>als</strong> auch zum Alter und<br />

zur ethnischen Herkunft der Täter gemacht haben, d.h. Übergriffe, zu denen vollständige Angaben<br />

zur demographischen Struktur der Täter vorliegen. Durch diese Einschränkungen reduziert<br />

sich die Anzahl auswertbarer Übergriffe auf 1.847 Fälle. Zu diesen Fällen wurden insgesamt<br />

2.419 Täter berichtet. 26<br />

Von allen 2.419 berichteten Tätern waren 92,9 % männlichen Geschlechts (vgl. Tabelle 5.6).<br />

Dies liegt etwas über dem Anteil, der in der Polizeilichen Krimin<strong>als</strong>tatistik ausgewiesen wird.<br />

Beim Vergleich mit der Krimin<strong>als</strong>tatistik sollte allerdings beachtet werden, dass in Teilen<br />

unterschiedliche Sachverhalte gegenüber gestellt werden. In der Krimin<strong>als</strong>tatistik werden erstens<br />

die Fälle registriert, die zur Anzeige kommen. Zweitens beziehen sich die unter dem entsprechenden<br />

Schlüssel „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ ausgewiesenen Taten nicht allein<br />

auf <strong>Polizeibeamte</strong> <strong>als</strong> <strong>Opfer</strong>, sondern auch auf andere, die Staatsgewalt verkörpernde Personen.<br />

Drittens werden in der hier berichteten Untersuchung schwere <strong>Gewalt</strong>übergriffe betrachtet,<br />

die in der Krimin<strong>als</strong>tatistik z.T. nicht <strong>als</strong> Widerstandshandlungen registriert werden, sondern<br />

<strong>als</strong> <strong>Gewalt</strong>delikte.<br />

Tabelle 5.6:Geschlecht, Alter und Herkunft der Täter (in %)<br />

Anteil an allen Tätern<br />

männlich 92,9<br />

Geschlecht<br />

weiblich 7,1<br />

Alter<br />

Herkunft<br />

Kinder/Jugendliche (bis unter 18 Jahre) 11,0<br />

Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) 24,2<br />

Jungerwachsene (21 bis unter 25 Jahre) 24,1<br />

Erwachsene (ab 25 Jahre) 40,7<br />

deutsch (ohne unbekannt) 59,4 (62,2 1 )<br />

nichtdeutsch (ohne unbekannt) 36,1 (37,8 1 )<br />

unbekannt 4,5<br />

Herkunft Ost / West deutsch 88,6 / 57,6<br />

und Berlin 2 nichtdeutsch 11,4 / 42,4<br />

1<br />

Die Anzahl der Täter reduziert sich bei Ausschluss der „unbekannten“ Täter auf 2.311. 2 Basis der Berechnungen stellen 342 Täter in ostdeutschen<br />

Bundesländern und 1.969 Täter in westdeutschen Bundesländern und Berlin dar (ohne unbekannte Herkunft).<br />

Für die Betrachtung des Alters der Täter wurden vier Kategorien gebildet. Kinder und Jugendliche<br />

stellen 11,0 %, Heranwachsende 24,2 %, Jungerwachsene 24,1 % und Erwachsene<br />

ab 25 Jahren 40,7 % der Täter. Auch in den Befragungsdaten wird damit der größte Täteran-<br />

25 Die Wahl dieser Grenze lässt sich <strong>einer</strong>seits empirisch begründen, insofern Übergriffe mit mehr <strong>als</strong> fünf Tätern<br />

vergleichsweise selten berichtet wurden. Andererseits ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass es bei größeren Tätergruppen<br />

schwieriger ist, differenzierte demographische Angaben zu den Tätern zu berichten. Ohne die Einschränkung<br />

auf eine bestimmte Täteranzahl würden die Angaben eines Befragten zu 100 Tätern mit demselben<br />

Gewicht in die Auswertungen eingehen wie die Angaben <strong>von</strong> 100 Befragten zu Übergriffen mit Einzeltätern; die<br />

Angaben zu den Einzeltätern dürften aber verlässlicher sein <strong>als</strong> die Angaben zu <strong>einer</strong> großen Tätergruppe.<br />

26 Die Einschränkung hat zur Folge, dass insbesondere Übergriffe im Rahmen <strong>von</strong> Demonstrationen aus den<br />

Auswertungen ausgeschlossen werden.<br />

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