Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat
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Fast jeder zweite Übergriff (47,0 %) ereignete sich demnach auf der Straße, einem öffentlichen<br />
Platz oder Park. Am zweithäufigsten mit 23,6 % wurden die Beamten in <strong>einer</strong> Wohnung,<br />
einem Haus oder Garten angegriffen, während knapp jeder achte Übergriff in/vor einem Lokal,<br />
Festzelt oder <strong>einer</strong> Diskothek erfolgte (12,2 %). Weiterhin fanden 10,4 % der Übergriffe<br />
im Polizeifahrzeug bzw. in den Polizeidiensträumlichkeiten statt. Unter der „sonstigen“ Kategorie<br />
wurden alle sonstigen Nennungen zusammengefasst. Die häufigsten Antworten waren<br />
dabei „in/vor einem öffentlichen Gebäude“, „in/vor einem Wohnhaus“, „Innenstadt/ Fußgängerzone“<br />
und „an/bei <strong>einer</strong> Tankstelle“.<br />
Analog zu den bisherigen Auswertungen erfolgte auch hinsichtlich des konkreten Übergrifforts<br />
eine differenzierte Betrachtung nach der Situation, in deren Rahmen es zum Übergriff<br />
kam. Dabei zeigte sich, dass mit Ausnahme <strong>von</strong> Familienstreitigkeiten die Übergriffe unabhängig<br />
<strong>von</strong> der konkreten Situation am häufigsten auf der Straße, einem öffentlichen Platz<br />
oder Park stattfanden. Zugleich ergaben sich deutliche Unterschiede hinsichtlich des Anteils:<br />
Insbesondere bei Demonstrationen bzw. Verkehrskontrollen, -unfällen oder -delikten sind<br />
Übergriffe auf Straßen oder Parkplätzen mit 82,4 % bzw. 73,9 % stark überrepräsentiert, während<br />
sie bspw. bei außerfamiliären Streitigkeiten weniger <strong>als</strong> die Hälfte aller Nennungen ausmachen<br />
(41,4 %). Zudem zeigte sich, dass fast jeder dritte Übergriff im Rahmen <strong>von</strong> Veranstaltungen<br />
in oder bei einem Stadion erfolgte (31,1 %). Dies ist nicht überraschend, da Übergriffe<br />
bei Fußballspielen zu dieser Kategorie gehören. Erwähnenswert ist weiterhin, dass<br />
Übergriffe im Polizeifahrzeug bzw. innerhalb der Polizeidiensträumlichkeiten bei Verkehrsunfällen,<br />
-kontrollen, -delikten (11,0 %), familiären Streitigkeiten (4,9 %) und „sonstigen“<br />
Situationen (27,2 %) zu den drei häufigsten Übergrifforten gehörten. Gerade hier ist ein Überraschungsmoment<br />
für die Beamten zu erwarten, da die Situation geklärt zu sein scheint.<br />
Sichtverhältnisse und Ortskenntnisse<br />
Bezüglich der Lichtverhältnisse am Einsatzort zeigt sich die in Abbildung 5.8 dargestellte<br />
Verteilung. Etwa jeder dritte Beamte gab an, dass er außerhalb eines Gebäudes bei Dunkelheit<br />
angegriffen wurde (32,1 %). Weitere 6,2 % der Übergriffe erfolgten in schlecht beleuchteten<br />
Gebäuden. In der Hälfte der Fälle war es damit tagezeitbedingt ausreichend hell (28,0 %) oder<br />
es handelte sich zumindest um ein helles oder beleuchtetes Gebäude (24,5 %). Übergriffe bei<br />
Dämmerung ereigneten sich insgesamt eher selten (5,8 %). Gleiches kann auch für Übergriffe,<br />
die in einem Fahrzeug erfolgten, festgehalten werden. Für weitere Analysen werden letztere<br />
Fälle nicht berücksichtigt.<br />
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