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Polizeibeamte als Opfer von Gewalt. Ergebnisse einer ... - Bundesrat

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Mittelpunkt der Ausführungen steht, ist nur der erste Teil eines sich aus insgesamt vier Modulen<br />

zusammensetzenden Projekts. Die <strong>Ergebnisse</strong> der anderen drei Module werden an anderer<br />

Stelle veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um folgende Module: 1. eine Befragung niedersächsischer<br />

Beamter, die <strong>Opfer</strong> <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>übergriffen geworden sind, die keine Dienstunfähigkeit<br />

zur Folge hatten („Niedersachsen-Zusatzbefragung“); 2. eine qualitative Zusatzerhebung<br />

bei jenen Befragten, die einen <strong>Gewalt</strong>übergriff mit mindestens dreitägiger Dienstunfähigkeit<br />

erlebt haben („Freitext-Befragung“); 3. eine qualitative Zusatzerhebung bei <strong>einer</strong><br />

Auswahl an Beamten, die einen <strong>Gewalt</strong>übergriff mit mindestens fünftägiger Dienstunfähigkeit<br />

erlebt haben („qualitative Befragung“). Für alle drei Module bildete die Befragung <strong>von</strong><br />

20.938 <strong>Polizeibeamte</strong>n die Grundlage. In Niedersachsen wurde ein weiterer Filter in den Fragebogen<br />

eingebaut, der <strong>Gewalt</strong>opfer ohne Dienstunfähigkeit (nur bezogen auf das Jahr 2009)<br />

zu einem speziellen Fragebogen leitete, den 1.889 Beamte ausfüllten. Allen <strong>Gewalt</strong>opfern mit<br />

mindestens dreitägiger Dienstunfähigkeit wurde daneben im Fragebogen die Möglichkeit eingeräumt,<br />

in <strong>einer</strong> offenen Frage (Freitext-Frage) den Übergriff noch einmal in eigenen Worten<br />

zu beschreiben. Hier<strong>von</strong> machten insgesamt 1.043 Beamte Gebrauch. Die Freitext-Angaben<br />

zu verschiedenen Einsatzsituationen wurden <strong>von</strong> Studierenden der Deutschen Hochschule der<br />

Polizei in Münster im Rahmen <strong>von</strong> Masterarbeiten unter Betreuung <strong>von</strong> Prof. Dr. Thomas<br />

Görgen ausgewertet. Jene Befragten, die einen Übergriff mit mindestens fünftägiger Dienstunfähigkeit<br />

erlebt haben, erhielten zudem das Angebot, in einem persönlichen Interview über<br />

ihre Erfahrungen, insbesondere aber über die Frage der Bewältigung des <strong>Gewalt</strong>übergriffs zu<br />

sprechen. Dieses Modul wird <strong>von</strong> Bettina Zietlow am Kriminologischen Forschungsinstitut<br />

Niedersachsen betreut und <strong>von</strong> der Gewerkschaft der Polizei finanziert. Die Studie verbindet<br />

durch diese vier verschiedenen Module quantitative und qualitative sozialwissenschaftliche<br />

Methoden und dürfte aufgrund dieses triangulativen Designs wie keine zweite Studie bislang<br />

geeignet sein, Erkenntnisse zu <strong>Gewalt</strong>opfererfahrungen im Polizeidienst zu erarbeiten. Erwähnenswert<br />

ist dabei zusätzlich, dass auch die Kriminologische Forschungsstelle des Landeskriminalamts<br />

Niedersachsen parallel eine Aktenauswertung zu den Übergriffen auf niedersächsische<br />

<strong>Polizeibeamte</strong> in den Jahren 2005 bis 2009 durchführt und insofern noch einen<br />

weiteren methodischen Zugang zum Thema wählt. Ziel ist, auch die auf Basis dieses Zugangs<br />

gewonnenen Erkenntnisse in ein übergreifendes Erklärungsbild der <strong>Gewalt</strong> gegen <strong>Polizeibeamte</strong><br />

zu integrieren.<br />

Die in diesem Buch zusammengefassten Befunde der Befragung <strong>von</strong> 20.938 Beamten wurden<br />

erstm<strong>als</strong> in drei Forschungsberichten Online veröffentlicht (Ellrich et al., 2010; Ellrich et al.,<br />

2010a; Ellrich et al., 2011). Nicht alle Befunde dieser Forschungsberichte konnten Eingang in<br />

dieses Buch finden. Stattdessen wurde eine Auswahl getroffen, wobei z.T. auch darauf verzichtet<br />

wurde, die zu den Befunden gehörenden Abbildungen oder Tabellen mit aufzunehmen.<br />

An verschiedenen Stellen wird, ebenfalls nicht in der Ausführlichkeit wie in den Forschungsberichten,<br />

vergleichend zu den Befunden der aktuellen Befragung die Befragung <strong>von</strong><br />

Ohlemacher et al. (2003) herangezogen. Die Vergleiche werden jeweils dadurch kenntlich<br />

gemacht, dass die zugehörigen Ausführungen eingerahmt und grau eingefärbt sind. Jene Leser,<br />

die sich für die Befunde in der ursprünglichen, z.T. ausführlicheren Fassung interessieren,<br />

können sie auf der Internet-Homepage des Projekts einsehen.<br />

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