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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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2.7.2 Wiedereinstieg?<br />

102<br />

Die Fakultätssitzung der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät München am 2. Mai 1947<br />

hatte unter anderem die Wiedereinstellung Jöchles, die Zurückziehung des<br />

Lehrauftrags von Wilhelm Pschorr und „verschie<strong>den</strong>e neue Verordnungen<br />

über die Wiedereinstellung entlassener Personen, einzureichender Papiere<br />

usw.“ auf dem Plan. Außerdem wurde die Bewerbung von Dr. Walter<br />

Richter um <strong>den</strong> Lehrstuhl <strong>für</strong> Hufkunde besprochen. Anwesend waren<br />

hierbei die wenigen, nicht dem Dienst enthobenen Professoren und<br />

Dozenten Karl Hilz 60 , Eugen Mennel, Hans Kuppelmayr, Reinhard<br />

Demoll, Melchior Westhues und Wilhelm Niklas (PrivAWJ 1947). Staatssekretär<br />

Franz Fischer legte bei Staatsminister Dr. Alois Hundhammer ein<br />

gutes Wort <strong>für</strong> Jöchle ein, ihm seine alte Position zurückzugeben. Er kenne<br />

Jöchle seit dem Jahre 1905 und sei sicher, dass mit Jöchle der Lehrstuhl <strong>für</strong><br />

Hufkunde und Hufkrankheiten richtig besetzt sei. Der kommissarische<br />

Leiter, Dr. Mennel, stehe im 68. <strong>Leben</strong>sjahr und werde über kurz oder lang<br />

von selbst ausschei<strong>den</strong> (BayHStA MK 43826, 4.6.1947).<br />

Doch die <strong>Tierärztliche</strong> Fakultät hatte andere Pläne. Der Dekan teilte über<br />

<strong>den</strong> Rektor der Universität dem Bayerischen Staatsministerium <strong>für</strong><br />

Unterricht und Kultus mit, dass die Professur <strong>für</strong> Hufkrankheiten, Theorie<br />

des <strong>Hufbeschlag</strong>s und der Beschirrungslehre <strong>für</strong> die Fakultät bereits im<br />

Jahre 1939 nicht zu <strong>den</strong> <strong>Leben</strong>snotwendigkeiten gehörte, um so mehr, da<br />

unter allen tierärztlichen Lehranstalten nur München einen derartigen<br />

Lehrstuhl besaß. Damals wurde der Lehrstuhl trotzdem mit Jöchle besetzt,<br />

das Fach Hufkrankheiten sollte nun aber der Chirurgie zugeteilt wer<strong>den</strong>,<br />

die ohnehin schon die Hufoperationen vornehme und dann von einem<br />

Oberassistenten vertreten wer<strong>den</strong>, der sich später auf diesem Gebiet<br />

habilitieren sollte. Die Huf- und Beschirrungskunde werde der Vorstand<br />

der <strong>Hufbeschlag</strong>schule im Rahmen eines Lehrauftrags oder einer Honorarprofessur<br />

lesen. Für die Fakultät sei viel dringender, eine or<strong>den</strong>tliche<br />

Professur <strong>für</strong> Fleischbeschau und tierärztliche <strong>Leben</strong>smittelkunde zu<br />

beantragen, die bei <strong>den</strong> anderen tierärztlichen Bildungsstätten bereits seit<br />

längerer Zeit bestün<strong>den</strong>. Die freiwer<strong>den</strong><strong>den</strong> Mittel und Räumlichkeiten des<br />

Hufkundeinstituts sollten zur Errichtung dieser Professur genutzt wer<strong>den</strong>.<br />

Außerdem werde sich, wie bei anderen Hochschulen schon vorhan<strong>den</strong>,<br />

eine außeror<strong>den</strong>tliche Professur <strong>für</strong> Parasitenkunde mit einem Laboratorium<br />

nicht umgehen lassen (BayHStA MK 69637, 28.7.1947).<br />

60 Karl Hilz war von 1946 bis 1949 Dekan der <strong>Tierärztliche</strong>n Fakultät München.

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