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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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4 Im Dienste des <strong>Hufbeschlag</strong>s<br />

129<br />

Hans Jöchle war ein praktisch orientierter Wissenschaftler. Er bemühte<br />

sich darum, wissenschaftlich fundierte Kenntnisse an Pferdebesitzer,<br />

Schmiede, Meisterschüler und Stu<strong>den</strong>ten weiterzugeben und <strong>den</strong> <strong>Hufbeschlag</strong><br />

in der Praxis zu verbessern (Jöchle, W. 2005, schriftl. Mitt.). Rudolf<br />

Fritsch, damals Assistent an der Chirurgischen Tierklinik München unter<br />

Professor Westhues, schreibt in der Jahreschronik 1967/68 der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität München über Professor Jöchle:<br />

„Die zahlreichen Veröffentlichungen Professor Jöchles befaßten<br />

sich vor allem mit Problemen des <strong>Hufbeschlag</strong>s und der Verbesserung<br />

von Huf- und Klauenpflege sowie der Weiterbildung der<br />

Hufschmiede. Jöchle hat das Ansehen der tierärztlichen Wissenschaft<br />

gegenüber der Landwirtschaft und dem Schmiedehandwerk<br />

bestens gefördert, wozu auch besonders seine stets ruhige und<br />

freundliche Wesensart mithalf. 1957 wurde Jöchle auch zum Ehrenmitglied<br />

des Landesverbandes Bayerischer Schmiedemeister und<br />

Fahrzeugbauer ernannt“ (Fritsch 1970, 19).<br />

Hans Jöchle versuchte in seinen Veröffentlichungen auf die Fehler, die er<br />

täglich an der <strong>Hufbeschlag</strong>schule sehen musste, einzugehen und Abhilfe zu<br />

schaffen. Hierbei ist besonders auffällig, dass er nicht nur <strong>für</strong> die<br />

Hufschmiede schrieb, sondern seine Aufsätze häufig an die Pferdehalter<br />

und Bauern richtete (Jöchle 1936, 174). Im Herbst 1934 hatte auch der<br />

Hauptgeschäftsführer des Reichsverbandes der Kaltblutzüchter Deutschlands,<br />

Oberregierungsrat Mayer in Berlin, Jöchle und seine Arbeit kennen<br />

gelernt und bat ihn daraufhin, <strong>für</strong> die Zeitschrift „Deutsches Kaltblut“<br />

einen Artikel über die „Sachgemäße Pflege der Fohlenhufe“ zu schreiben<br />

(BArch R 68I/99, 8.5.1935). Jöchle weist in einem Brief an ihn<br />

ausdrücklich darauf hin, dass sein Aufsatz „Sachgemäße Pflege der<br />

Fohlenhufe“ 68 <strong>für</strong> die Zielgruppe der Pferdezüchter verfasst sei (BArch R<br />

68I/99, 17.5.1935). Denn der beste <strong>Hufbeschlag</strong> nütze nichts, wenn die<br />

Pferdebesitzer die Hufpflege vernachlässigten und erst <strong>den</strong> Hufschmied<br />

aufsuchten, wenn die Eisen schon von selbst herunterfielen und die<br />

Hufwände dabei ausgerissen wür<strong>den</strong>, so dass es kaum möglich sei, das<br />

Pferd wieder neu zu beschlagen. Mangelnde Hufpflege und zu lange<br />

Beschlagsintervalle wur<strong>den</strong> in Jöchles Arbeiten immer wieder als tier-<br />

68<br />

Jöchle, Hans (1935): Sachgemäße Pflege der Fohlenhufe. In: Deutsches Kaltblut 8 (18),<br />

277-280.

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