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Ein Leben für den Hufbeschlag - Tiho Bibliothek elib - Tierärztliche ...

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243<br />

kammerurteil vom 4. Januar 1947 als nicht betroffen eingestuft (BayHStA<br />

MK 54946). Am 30. Mai 1946 wurde Eugen Mennel offiziell zum<br />

kommissarischen Vertreter der außeror<strong>den</strong>tlichen Professur <strong>für</strong><br />

Hufkrankheiten, Theorie des <strong>Hufbeschlag</strong>s und der Beschirrungslehre<br />

ernannt 176 (UAM E-II-2440; BayHStA MK 54946).<br />

Die Fakultät beschloss auf ihrer Sitzung am 21. Januar 1948, beim<br />

Kultusministerium <strong>für</strong> Eugen Mennel <strong>den</strong> Titel eines Honorarprofessors<br />

<strong>für</strong> „Hufkrankheiten, Theorie des <strong>Hufbeschlag</strong>s und der Beschirrungslehre“<br />

zu beantragen, da nach der allgemeinen Auffassung, nach Prof.<br />

Mosers Tod, Mennel durchaus als dessen Nachfolger in Frage gekommen<br />

wäre, wenn er nicht mit einer „Halbjüdin“ verheiratet gewesen wäre. So<br />

war er von jeglicher Beförderung ausgeschlossen gewesen. Am 9. Juni<br />

1948 folgte das Kultusministerium dem Antrag und ernannte Mennel zum<br />

„Honorarprofessor <strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong>“ (BayHStA MK 54946).<br />

Bis zu seinem Ruhestand Ende Mai 1948 blieb Mennel Vorstand der<br />

Staatlichen <strong>Hufbeschlag</strong>schule in München (BayHStA MK 54946). Seine<br />

Lehrtätigkeit an der Fakultät legte er erst am 31. Juli 1950 nieder. Trotzdem<br />

hielt er noch bis zum Frühjahr 1951 Prüfungen über <strong>Hufbeschlag</strong> und<br />

Huf- und Klauenkrankheiten ab (UAM E-II-2440).<br />

Das Verhältnis zwischen Hans Jöchle und Eugen Mennel war sicher<br />

schwierig, da Mennel als langjähriger Assistent an der <strong>Hufbeschlag</strong>schule<br />

ebenfalls ein Anrecht auf die Nachfolge Mosers gehabt hätte. Durch die<br />

politischen Umstände und Mennels Ehe mit einer „Halbjüdin“ wurde der<br />

wesentlich jüngere Hans Jöchle zum Professor ernannt und sollte<br />

eigentlich auch an der <strong>Hufbeschlag</strong>schule der Vorgesetzte Mennels<br />

wer<strong>den</strong>. Durch <strong>den</strong> Kriegsausbruch kam es allerdings nicht mehr dazu.<br />

Nach Jöchles Heimkehr aus dem Krieg hatte Eugen Mennel dessen<br />

Position übernommen, während Jöchle mit dem Entnazifizierungsverfahren<br />

zu kämpfen hatte und dringend auf ein Gehalt angewiesen war, um<br />

seine Familie zu versorgen. Immerhin konnte Jöchle wieder als Fachberater<br />

<strong>für</strong> <strong>Hufbeschlag</strong> arbeiten, was nun wiederum <strong>für</strong> ihn einen starken<br />

Karriereknick bedeutete.<br />

Zeitzeuge Michael Urlbauer absolvierte bis 1948 seine Ausbildung bei<br />

Eugen Mennel, danach bei Hans Jöchle an der <strong>Hufbeschlag</strong>schule. Er war<br />

176 Rückwirkend zum 1. März 1946 (UAM E-II-2440).

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